Wiesbaden:Mainzer Sozialmediziner Trabert Hochschullehrer des Jahres

Der Sozialmediziner und Vorsitzende des Vereins Armut und Gesundheit, Prof. Gerhard Trabert aus Mainz, ist zum Hochschullehrer des Jahres gekürt worden. Der...

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Mainz (dpa) - Der Sozialmediziner und Vorsitzende des Vereins Armut und Gesundheit, Prof. Gerhard Trabert aus Mainz, ist zum Hochschullehrer des Jahres gekürt worden. Der 63-Jährige sei „ein Hochschullehrer und Helfer, der sich mit Herz und Seele der Versorgung von Menschen in Notsituationen verschreibt“, erläuterte der Präsident des Deutschen Hochschulverbands, Prof. Bernhard Kempen, am Donnerstag die Entscheidung. Es gebe kaum einen Wissenschaftler, der Lehre und Praxis, Wissenschaft und ihre Umsetzung besser verkörpern könne. Die Auszeichnung ist mit 10 000 Euro dotiert und wird am 6. April 2020 in Berlin vergeben.

Auf Trabert geht das bundesweit vorbildliche „Mainzer Modell“ zurück, das eine niedrigschwellige, medizinische Versorgung für Wohnungslose bietet. Ob mit dem „Ärztemobil“, einer rollenden Ambulanz für Bedürftige, oder seit 2003 in der „Poliklinik/Ambulanz ohne Grenzen“ in Mainz: „Trabert und seine 40 Mitstreiter behandelten Patienten ohne Versicherungsschutz kostenfrei medizinisch“, hieß es weiter.

Trabert ist Professor für Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden und den Angaben zufolge der erste Fachhochschullehrer, der als Hochschullehrer des Jahres ausgezeichnet wird. Der Sozialmediziner helfe nicht nur persönlich, sondern mache auch als wissenschaftlicher Autor auf den Zusammenhang von Armut und Gesundheit aufmerksam. Auch als Autor von Kinderbüchern über den Umgang mit Krebs habe er sich einen Namen gemacht. Zudem sei er regelmäßig für humanitäre Auslandseinsätze unterwegs, zuletzt etwa zur Rettung von Bootsflüchtlingen vor der libyschen Küste und in Flüchtlingslagern in Nordsyrien, sagte Kempen.

Der Deutsche Hochschulverband ist eine bundesweite Berufsvertretung der Wissenschaftler mit mehr als 31 500 Mitgliedern. Die Auszeichnung wird seit 2006 verliehen.

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