Zwintscher-Ausstellung in Dresden:Zigarette?

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Mona Lisa des Dresdner Albertinums: Oskar Zwintscher malte sein "Bildnis einer Dame mit Zigarette" im Jahr 1904. (Foto: Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut/© SKD)

Wer war der Mann, der die mysteriöseste Raucherin der deutschen Kunstgeschichte malte: Das Dresdner Albertinum wagt eine Wiederentdeckung von Oskar Zwintscher.

Von Peter Richter, Dresden

Wer das Gefühl haben sollte, die Frau auf diesem Bild von irgendwoher zu kennen, aus einer Theaterkantine oder der Uni, vom Ausgehen oder von der Arbeit vielleicht, ist damit keineswegs allein. Aber so zeitgenössisch, wie sie aussieht, ist sie gar nicht. Was man kennen kann, ist allenfalls der Habitus, die Haltung, die Art, eine Zigarette zu rauchen. Von der Frau selbst weiß man leider so gut wie nichts. Es lässt sich nur mit hoher Wahrscheinlichkeit vermuten, dass sie einst in der Gegend von Dresden zu Hause war. Denn dort ist dieses "Bildnis einer Dame mit Zigarette" gemalt worden - und zwar schon gut 20 Jahre bevor sich der Typus von selbstbewusst den Betrachter anrauchenden Frauen in der Kunst der Neuen Sachlichkeit durchsetzen sollte: Diese hier raucht schon seit 1904.

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