Valery Tscheplanowa:"Es genügt, ein Mensch zu sein"

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"Du gehst da einfach rein, wie du in den Wald reingehst oder auf einen Berg steigst": Valery Tscheplanowa übernimmt unerschrocken die Titelrolle in Lessings "Nathan der Weise". (Foto: Just Loomis)

Valery Tscheplanowa springt bei den Salzburger Festspielen in Lessings "Nathan der Weise" ein - als Nathan. Ein Gespräch über dieses Wagnis, das Problem mit Hauptrollen und ihre russische Identität. 

Interview von Christine Dössel

Valery Tscheplanowa hat jetzt einen Hund, den schwarzen Pudel Jury. Sie hat ihn sich zugelegt, als sie vergangenes Jahr ihren ersten Roman schrieb. "Das diszipliniert." Jury ist noch "in der Ausbildung" und tollt während des Interviews mit einem Quietschball herum. Wir treffen uns auf der Perner-Insel in Hallein, wo Ulrich Rasche für die Salzburger Festspiele Lessings "Nathan der Weise" inszeniert, Premiere ist an diesem Freitag. In der Titelrolle eine Frau. Nachdem Judith Engel erkrankt war, sprang Anfang Juli Tscheplanowa ein. In Salzburg ist sie keine Unbekannte; sie war 2019 die Buhlschaft und hat 2018 in Rasches Inszenierung "Die Perser" mitgespielt. Die 43-Jährige, geboren in Kasan an der Wolga, kam mit acht Jahren nach Deutschland. Sie ist eine Sprachvirtuosin und überhaupt eine Schauspielgranate.

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Von Christine Dössel

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