"Jedermann" in Salzburg:Die Elenden

Lesezeit: 4 min

Null Paar-Erotik und auch sonst eher blass: Valerie Pachner als Buhlschaft und Michael Maertens als Jedermann. (Foto: Matthias Horn)

Die Welt ist am Ende: Die Botschaft des neuen "Jedermann" in Salzburg ist zwar gut gemeint. Gut gemacht ist die Inszenierung allerdings nicht. Ein enttäuschender Abend. Inklusive Aktivisten.

Von Christine Dössel

Stell dir vor, du sprengst als Klimaaktivist eine Salzburger Festspielaufführung - und so gut wie keiner kriegt es mit. So geschehen beim "Jedermann" am Freitagabend im Großen Festspielhaus, wohin die Premiere des seit 1920 vor dem Dom angesiedelten Freiluftmysterienspektakels aufgrund der Witterungslage leider verlegt worden war. Der Titelheld und sein Gspusi, die sogenannte Buhlschaft, hatten sich gerade geküsst, woraufhin auf der Bühne das queer-freakig gewandete Personal der Tischgesellschaft angeschwänzelt kam, als im Parkett ein kleiner Tumult losbrach. "Wir alle sind die 'Letzte Generation'!", rief lautstark ein junger Mann aus den vorderen Reihen, und auch von weiter hinten war die Unruhe einer Störaktion zu vernehmen, dann gingen die Saaltüren auf, und Sicherheitskräfte eskortierten die Rufer hinaus.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusSalzburger Festspiele
:"Ich habe einen Wahnsinn erlebt"

Michael Maertens ist der neue Jedermann bei den Salzburger Festspielen. Ein Gespräch über Ohnmachtsanfälle, Lars Eidinger und die Vorgänge am Wiener Burgtheater.

Interview von Christiane Lutz

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: