Theater:Es dröhnt

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Thomas Lettow (Agamemnon, links) und der Bote Niklas Mitteregger. (Foto: Birgit Hupfeld)

In Ulrich Rasches Inszenierung von "Agamemnon" am Münchner Residenztheater rennen die Figuren gegen ihr Schicksal an, ausweglos.

Von Egbert Tholl

Vorne am Bühnenrand die Frauen. Vier an der Zahl. Ein enger Chor, stampfend, schreitend, gegen die Laufrichtung der Drehbühne, alle schwarz gekleidet, aber nicht uniform, manche tragen Shirts ohne Ärmel, andere auch kurze Hosen. "Waffen und Asche kommen zurück, aber keine Männer." Der Krieg ist aus, Troja ist zerstört, nach zehn Jahren kehren die Sieger heim, zerstört sind auch sie. Wen jede Frau ersehnt hat, den kennt sie nicht mehr bei der Rückkehr. Die nicht heimkehren, liegen im Staub vor Troja. Asche geworden. Aus der Tiefe der Bühne hört man die Männer, auch so ein dichter Chor, der von Staub, Blut und Toten spricht, die Frauen vorne finden zu einer Wut: "Hass gegen die Fürsten!"

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