Oper:Neue Töne

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Changierend zwischen theatraler Leichtigkeit und spielerischem Ernst: "Das schlaue Füchslein" am Theater an der Wien in der Regie von Stefan Herheim. (Foto: Karl Forster)

Mit einem ungewöhnlichen Repertoire werben die drei Wiener Opernhäuser um das zögerliche Publikum. Virtuos ist die Inszenierung von Janáčeks "Das schlaue Füchslein" am Theater an der Wien.

Von Helmut Mauró

Selbst in der unangefochtenen Kulturhauptstadt Wien kämpft man mit den Folgen der Corona-Pandemie. Das Publikum ist noch nicht vollständig zurückgekehrt, die kulturell interessierten Touristen kommen noch zögerlich. Aber statt in Angststarre zu verfallen und nur auf Althergebrachtes zu setzen, sucht man nach neuen Wegen. An allen drei Opernhäusern - der Wiener Staatsoper, dem Theater an der Wien und der Volksoper - kann man zum Saisonauftakt ungewöhnliche Premieren bestaunen. Die fallen zwar in Gestalt von Gustav Mahlers "Von der Liebe Tod", Leoš Janáčeks "Das schlaue Füchslein" und Peter Tschaikowskys "Jolanthe und der Nussknacker" recht unterschiedlich aus, bewegen sich aber allesamt auf sehr hohem Niveau, sodass die einst unangefochtene Vormachtstellung der Wiener Staatsoper durchaus ein wenig geschwächt erscheint. Nicht, was den glanzvollen Rahmen angeht oder das Renommee der Sänger und Instrumentalisten - das Theater an der Wien spielt derzeit im Museumsquartier, weil das Stammhaus am Naschmarkt renoviert wird, und die Volksoper von 1898 kann weder in Größe noch Glamour mithalten -, wohl aber in puncto Originalität und Innovation.

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