Klassik:Spielt's noch einmal

Klassik: Jossi Wieler und Sergio Morabito inszenierten Richard Wagners "Siegfried" bereits 1999. Hier begegnen sich der Titelheld (Daniel Brenna, rechts) und sein Großvater Wotan (Tommi Hakala), der Alte zieht dabei den Kürzeren.

Jossi Wieler und Sergio Morabito inszenierten Richard Wagners "Siegfried" bereits 1999. Hier begegnen sich der Titelheld (Daniel Brenna, rechts) und sein Großvater Wotan (Tommi Hakala), der Alte zieht dabei den Kürzeren.

(Foto: Martin Sigmund/Staatsoper Stuttgart)

Viele Opern bringen derzeit Remakes teils uralter Inszenierungen auf die Bühne. Das hat für die Häuser wie fürs Publikum große Vorteile.

Von Michael Stallknecht

Brünnhilde, die Lieblingstochter von Götterchef Wotan, legt schon einmal ein zweites Kopfkissen zurecht. Doch erst mal muss sie noch Zähne putzen und ihr langes blondes Haar kämmen. Alles einfach so aufgeben, nie mehr die unantastbare Göttin sein? Aber auch Siegfried wirkt plötzlich nicht mehr ganz so stürmisch wie zuvor, schließlich hat ihn die Frau das Fürchten gelehrt. Also versteckt er sich erst mal im Schrank des Hotelzimmers, das an der Oper Stuttgart an das Schlussbild aus Stanley Kubricks Film "2001: Odyssee im Weltraum" erinnert. Wie Regisseur Jossi Wieler darin das Finale von Richard Wagners "Siegfried" inszeniert, ist spacig und komisch zugleich. Schließlich geht es hier um etwas so Mythenumwobenes wie Alltägliches: dass zwei junge Menschen miteinander ihre Sexualität entdecken.

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