Oper für Blinde:Wie klingt das rote Kleid?

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Wie sie wohl für nicht Sehende beschrieben wird? Irene Roberts als Carmen an der Deutschen Oper Berlin. (Foto: Marcus Lieberenz/bildbuehne.de)

Eine Berliner Initiative ermöglicht Menschen mit Behinderungen die Teilhabe an Opern- und Schauspielaufführungen.

Von Michael Stallknecht

Mit Nieren kennt sich Hans Peter Sperber aus. "Am besten süß-sauer, mit ordentlich Zwiebeln", sagt er. Die Nieren gehören zur Inszenierung von Georges Bizets "Carmen" an der Deutschen Oper in Berlin, in der es überhaupt recht saftig zugeht. Statt mit Zigaretten lässt der norwegische Regisseur Ole Anders Tandberg die Schmuggler mit menschlichen Organen handeln. Und um Carmen von seiner Manneskraft zu überzeugen, überreicht ihr der Torero Escamillo die frisch abgeschnittenen Hoden eines Stiers. Schocken kann er Sperber auch damit nicht. "Am besten in feinen Streifen und paniert", sagt der waschechte Franke, den es nach Berlin verschlagen hat. "Wenn das so weitergeht", kommentiert seine weibliche Begleitung, "schicke ich dich ins Dschungelcamp."

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