Zum Beispiel Frieda W., siebenfache Mutter. Frieda W. sagt: "Das einzige was ich haben kann, sind Kinder, also nehm' ich mir davon so viel ich kriegen kann, weil ich will auch was vom Leben du Arsch!" Frieda W. schläft mit Männern gegen Geld, die Kinder müssen ja von irgendwas leben. Frieda W. wird in die Psychiatrie eingewiesen, Diagnose "übergeschnappt", sie wird getötet, vermutlich am 17. März 1941. Oder Johanna S., die von ihrem Freund verlassen wird und dann zusammenbricht, eingewiesen und ermordet wird. Oder Christa, für die "zwei minus eins null ist" und deren Leben deshalb nichts wert ist. Alle sind sie Frauen, die getötet wurden, weil sie geistig krank waren oder als geistig krank erklärt wurden.
Theater Augsburg:Wer nicht leben darf
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Am Staatstheater Augsburg inszeniert Nicole Schneiderbauer "Frauen der Unterwelt" - ein packender Text über die Krankenmorde der Nationalsozialisten.
Von Christiane Lutz
Siri Hustvedts Essayband "Mütter, Väter und Täter":"So habe ich mich noch nie gefühlt"
Wie es ist, einen Menschen zu verlieren, der immer nur das Beste für einen wollte: In ihrem Essayband "Mütter, Väter und Täter" nimmt Siri Hustvedt Abschied von ihren Eltern.
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