Ausstellung zu Frauen in Iran:Wenn die Angst kuratiert

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"Mahsa Amini, age 22, suicide by copp": Sadaf Ahmadi überzieht ihre Porträts zunächst mit Beton, die junge, im vergangenen Jahr vom Regime ermordete Iraner zeigen. (Foto: Sadaf Ahmadi)

Die Künstlerin Sadaf Ahmadi erinnert mit ihren Werken an die Proteste für mehr Frauenrechte in Iran. Ausgerechnet in ihrer Wahlheimat Schweden hat sie Mühe, sie auch zu zeigen.

Von Alex Rühle

Es war ein Schock, sagt sie. Plötzlich fühlte sich Sadaf Ahmadi hier in Schweden wie seinerzeit in Teheran. "Wie damals, als mir die Mullahs erklärt haben, dass meine Filme religiöse Gefühle verletzen könnten und deshalb leider verboten werden müssen." Sadaf Ahmadi lacht. Nicht, weil es witzig wäre. Das Lachen klingt eher wie die Vertonung eines ratlosen Kopfschüttelns: Da ist sie vor dem iranischen Regime nach Schweden geflohen, in das "leuchtende Land", wie sie Schweden einmal nennt. Dann wird sie eingeladen, hier eine kritische Ausstellung gegen eben jenes Regime zu machen. Und kurz vor der Eröffnung heißt es, ah nee, doch nicht. Sicherheitsbedenken. Außerdem könnten ja auch Gefühle verletzt werden. "Ich war so baff. Ich musste mich erst mal sortieren."

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