Rechtsradikale:"Hier sind fast alle Nazis, selbst die, die nicht wissen, dass sie Nazis sind"

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Im Zentrum der Inszenierung am Stadttheater von Rudolstadt steht der reine Tor Florian Herscht (Franz Gnauck, l.), der eher aus Zufall und Versehen in einer Nazi-Gang landet. (Foto: Anke Neugebauer/TR)

Im thüringischen Rudolstadt wählt fast ein Drittel die AfD. Dort zeigen sie ein Stück über Neonazis auf der Bühne - und was Theater alles vermag. Über eine Premiere mit Polizeischutz.

Von Peter Laudenbach

Die Frau auf der Bühne ist wütend, und sie hat Angst. "Die Nazis sind da, davon muss man ganz Thüringen reinigen", ruft sie ihre Empörung heraus. "Hier sind fast alle Nazis, selbst die, die nicht wissen, dass sie Nazis sind." Das klingt wie die Suada aus einem Stück von Thomas Bernhard, ist aber aus einer aktuellen Uraufführung, der Theateradaption des Romans "Herscht 07769" von László Krasznahorkai. Er spielt in der fiktiven thüringischen Kleinstadt Kana, eine Gang aus Nazis, Verlierern und harten Trinkern schwadroniert vom "Vierten Reich". Als das Geschehen eskaliert, zünden sie eine Tankstelle an und ermorden zwei Ausländer.

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