Münchner Residenztheater: "Andersens Erzählungen":All die Liebenden der Welt

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Nur in seiner Märchenwelt ist er frei: Hans Christian Andersen (Moritz Treuenfels) und seine "kleine Meerjungfrau" (Isabell Antonia Höckel, links), nebst schwebenden Quallen. (Foto: Sandra Then/Residenztheater)

Lange nicht so viel geweint: Philipp Stölzl zaubert mit "Andersens Erzählungen" im Münchner Residenztheater ein herzzerreißendes Stück.

Von Christiane Lutz

Der Dichter Hans Christian Andersen begann "Die kleine Meerjungfrau" im Jahr 1836 an dem Tag zu schreiben, als sein Freund Edvard Collins heiratete. Edvard, den er sehr verehrte. Zufall? Homosexualität jedenfalls war in der stocksteifen Gesellschaft damals nicht mal tabu, sie war quasi nicht real. So schreibt Andersen stattdessen die herzzerreißende Geschichte der kleinen Meerjungfrau, die ihre Stimme verkauft, im Tausch gegen menschliche Beine, mit denen sie zu dem Prinzen geht, den sie liebt. Auch er muss sie als seine wahre Liebe erkennen, so der Deal, sonst ist sie für immer verloren. Er erkennt sie nicht.

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