Religion und Natur:Macht Euch die Erde untertan

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500 Jahre Reformation - Kirchentag in Wittenberg

Ein überdimensionales Kreuz ziert den Luthergarten in Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt).

(Foto: dpa)

Der Mensch - wissbegierig und latent katastrophengeil - geriert sich als Herrscher über die Natur. Sind die Religionen schuld an ihrer maßlosen Ausbeutung?

Von Johan Schloemann

Wir waren nicht dabei, als die Götter geschaffen wurden. Aber die Religionsgeschichte hat genug Indizien dafür, dass es einst damit anfing, dass die Naturgewalten vergeistigt und personalisiert wurden. Frühe Freiluftmenschen ohne Kühlschrank und Supermarkt standen unter Daseinsdruck und verschoben die Verantwortung dafür in die Höhe des Himmels oder in die Tiefe des Bodens. Die Vorfahren waren, wie auch manche indigene Völker noch bis in unsere Zeit, ständig im Jagd-, Hunger- und Wetter-stress, und in den Pausen davon bewältigten sie diesen Stress mit ihrem aufblühenden Erzähltalent und ließen mächtige Geister entstehen: Blitz-, Donner-, Sonnen-, Baum-, Fluss-, Erd- und Windgötter. Und zu denen musste man möglichst nett sein.

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