Bayreuth:Bayreuther „Meistersinger“ hochpolitisch

Bayreuth (dpa) - Nach einem politischen "Parsifal" geht es noch politischer weiter bei den Bayreuther Richard-Wagner-Festspielen: Barrie Koskys Version der "Meistersinger von Nürnberg" wurde am Samstagabend vom Publikum gefeiert. Allerdings gab es auch Buh-Rufe für den Intendanten der Komischen Oper Berlin, der als erster jüdischer Regisseur überhaupt in Bayreuth inszenierte.

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Bayreuth (dpa) - Nach einem politischen „Parsifal“ geht es noch politischer weiter bei den Bayreuther Richard-Wagner-Festspielen: Barrie Koskys Version der „Meistersinger von Nürnberg“ wurde am Samstagabend vom Publikum gefeiert. Allerdings gab es auch Buh-Rufe für den Intendanten der Komischen Oper Berlin, der als erster jüdischer Regisseur überhaupt in Bayreuth inszenierte.

Allein die Personalie Kosky ist also schon ein Politikum, doch auch inhaltlich ist seine Inszenierung, die er seit ihrer Premiere im vergangenen Jahr leicht verändert hat, hochpolitisch. Er stellt den viel diskutierten Antisemitismus Richard Wagners in den Mittelpunkt und bringt ein Plädoyer gegen Fremdenhass und für Toleranz auf die Bühne.

Klaus Florian Vogt, in den vergangenen Jahren als Lohengrin und Parsifal auf dem Grünen Hügel zu hören, wurde als Walther von Stolzing gefeiert. Das galt auch für Johannes Martin Kränzle als zentrale Figur des Juden Sixtus Beckmesser und Philippe Jordan am Pult für sein eher zurückhaltendes Dirigat.

Größer war der Jubel nur für Michael Volle als Hans Sachs, der das insgesamt schon hervorragende Sänger-Ensemble mit seiner Präsenz und Stimmgewalt noch einmal um Längen überragte.

Als Wiederaufnahmen folgen dann noch am Montag „Der fliegende Holländer“ und „Die Walküre“ am Dienstag. Die Bayreuther Festspiele enden am 29. August.

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