München:Generalsanierung Deutsches Museum bis 2028

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Eine Leiter neben dem „Brustkorb“ eines zukünftig aufgebauten übergroßen Modells eines Menschen. (Foto: Lino Mirgeler/dpa)

Die Generalsanierung des Deutschen Museums in München wird nicht wie geplant zum hundertjährigen Bestehen zum 7. Mai 2025 abgeschlossen sein. Auf Basis der...

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München (dpa/lby) - Die Generalsanierung des Deutschen Museums in München wird nicht wie geplant zum hundertjährigen Bestehen zum 7. Mai 2025 abgeschlossen sein. Auf Basis der bisherigen Planungen rechne man mit der Fertigstellung im Jahr 2028, teilte das Museum am Dienstag mit.

„Es gibt keinen Zwang für uns, zu einem bestimmten Termin fertig zu werden - wir haben ja hier zu jeder Zeit ein funktionierendes Museum“, sagte Generaldirektor Wolfgang Heckl. Er sieht in der Verzögerung sogar eine Chance. Schon jetzt werbe das Museum Drittmittel für Ausstellungen ein. „Vielleicht hilft uns der neue Zeitplan sogar, mehr Ausstellungen finanzieren zu können.“

Nun trifft der Abschluss der Sanierung immerhin mit dem 125. Gründungsjubiläum zusammen: 1903 hatten namhafte Persönlichkeiten und Wissenschaftler den Museumsverein gegründet, danach begann der Bau.

Inzwischen ist der erste Teil der „Jahrhundertsanierung“ auf der Zielgeraden. Im Dezember 2021 sollen 21 Dauerausstellungen eröffnet werden, darunter 19 neue Bereiche, die sich unter anderem mit Raumfahrt, Gesundheit und Landwirtschaft befassen. Schon jetzt stehen eine Almhütte aus dem Tegernseer Land, die Brauerei des Museums und die tonnenschwere Tür eines historischen Brotbackofens.

Anfang 2021 sollen die großen Flugzeuge auf die Museumsinsel zurückkehren, darunter die legendäre Tante Ju. Wenn der erste Teil eröffnet ist, sollen die Ausstellungen für den zweiten Bauabschnitt leer geräumt werden. Die Baumaßnahmen waren in zweigeteilt worden, um den Besuchern stets ein geöffnetes Museum bieten zu können.

Für den zweiten Teil hatten Bund und Land zusätzliche 300 Millionen Euro zugesagt. Beide setzten mit zusätzlichen Mitteln ein Zeichen für die naturwissenschaftlich-technische Bildung in Deutschland, sagte Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU).

Die Extra-Mittel werden binnen der nächsten acht Jahre in Tranchen ausgezahlt. „Wir sind den Zuwendungsgebern äußerst dankbar, dass wir diese zusätzlichen Mittel bekommen. Die Hauptsache ist, dass wir die Modernisierung vollenden können“, sagte Heckl.

Im zweiten Bauabschnitt werden zunächst etwa die Ausstellungen zu Starkstrom - mit der weltberühmten Hochspannungsanlage - Schifffahrt, Meeresforschung, historische Luftfahrt realisiert. Anschließend sollen die Bereiche Physik und Bergwerk angegangen werden. Gerade hier würden externe Geldgeber gesucht, hieß es.

Die Kosten für die Sanierung waren von ursprünglich 445 Millionen Euro auf 745 Millionen Euro gestiegen. Die Gründe hierfür lagen unter anderem unvorhersehbaren Mängeln in der Bausubstanz und Schwierigkeiten beim Bauen im denkmalgeschützten Bestand - auch ein Zeitfaktor. Die Insolvenz des Architekturbüros brachte ebenfalls erhebliche Verzögerungen und Mehrkosten. Zudem geht auch die Corona-Krise nicht ganz spurlos an den Arbeiten vorbei.

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