Museen - Mainz:Lösung im Konflikt um Steinhalle des Landesmuseums in Sicht

Archäologie
Mitarbeiter und Abgeordnete des Landtags Rheinland-Pfalz gehen durch die Steinhalle. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Mainz (dpa/lrs) - Nach lebhaften Diskussionen über die Zukunft der Steinhalle im Landesmuseum Mainz zeichnet sich jetzt eine Lösung ab. Der Landtag besteht nicht länger darauf, die Einrichtung für den vorübergehenden Plenarsaal von 2016 bis Anfang 2021 weiter für Veranstaltungen zur Demokratiebildung zu nutzen.

In den nächsten Tagen seien bereits Gespräche zwischen Landtagsverwaltung und Innenministerium geplant, um die Zukunft des Plenargestühls zu besprechen, teilte ein Sprecher mit. Das Innenministerium ist für die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) und damit für die Landesmuseen in Rheinland-Pfalz zuständig. "Die Landtagsverwaltung bietet GDKE und Museum an, das Gestühl auszubauen oder so lange wie gewünscht in der Steinhalle zu belassen", erklärte der Sprecher.

Damit wäre der Weg frei, um die historische Halle für eine neue Präsentation von Steindenkmälern aus der römischen Antike zu nutzen - in einer ansprechenden Präsentation, die deutlich macht, warum die Zeugnisse der Antike bis heute gesellschaftlich relevant sind. Zunächst hatte der Landtag vorgeschlagen, das für die Interimslösung eingebaute Gestühl weiter in einer Art "Demokratielabor" für Veranstaltungen zu nutzen.

Die ehemalige kurfürstliche Reithalle müsse dem Museum wieder vollständig zur Verfügung stehen, fordert der Historiker Michael Matheus, der sich in dem im Mai gegründeten Bürgerrat Steinhalle engagiert. "Nur so können dieser eindrucksvolle Raum sowie die weltweit beachteten Schätze und wichtigen Zeugnisse unserer Geschichte im Mainzer Landesmuseum in einer zeitgemäßen Form präsentiert werden." Zusammen mit rund 5900 Unterzeichnern einer Online-Petition in diesem Sinne "erwarten die Mitglieder des Bürgerrates Steinhalle, dass nach dem Auszug des Mainzer Stadtrates das Parlamentsgestühl wie seinerzeit versprochen aus der Steinhalle entfernt wird", sagt Matheus.

Der Bürgerrat Steinhalle wurde im Mai von zwölf Vereinen, Gesellschaften und Institutionen eingerichtet. Die Initiative übergab Innenminister Roger Lewentz (SPD) Mitte November eine Dokumentation zu der Kontroverse. Bereits im September hatte Lewentz erklärt, dass die Steinhalle bis 2024 vom Mainzer Stadtrat genutzt werden könnte - das Rathaus der Landeshauptstadt wird zurzeit umfassend saniert. In der Zwischenzeit könne eine Neukonzeption für das Landesmuseum entwickelt werden. Die Stadtratssitzungen sollen ab Anfang kommenden Jahres in der Steinhalle stattfinden.

© dpa-infocom, dpa:211125-99-134704/2

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