"Moralophobia" von Jörg-Uwe Albig:Eine Verteidigung der Moral

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Peitsche nicht vergessen: Lou Andreas-Salomé züchtigt ihre Verehrer, den Moralverächter Friedrich Nietzsche sowie Paul Rée, seinerseits Moralphilosoph. (Foto: imago images/Leemage)

Cancel Culture, "Gendergaga"-Abmahn-Proleten und Corona-Maßnahmen-Bekämpfer: Es ist das ganz scharfe Schwert, mit dem Schriftsteller Jörg-Uwe Albig gegen die Apologeten moralischer Kälte in den Kampf ziehen will. Wird er den Diskurs retten?

Von Hilmar Klute

Natürlich war es eine Frage der Zeit, bis die ersten Sachbücher gegen den neuen Moralismus und die Cancel Culture aus der Peter-Hahne-Ecke ins Licht der gehobenen Essayistik treten würden. In diesem Jahr sind einige neue Bücher zum Thema in den Verlagskatalogen zu finden. Es wird darin um den angeblich weltweit um sich greifenden Hang zur moralischen Zurechtweisung gehen, die daraus resultierende Verunsicherung bestimmter sozialer Gruppen wird mit Beispielen belegt, der gesellschaftliche und kulturelle Schaden beziffert werden. Wie zur vorsorglichen Verabreichung eines Gegengifts hat der Schriftsteller Jörg-Uwe Albig einen Versuch über die notorische, mitunter, so will es der Buchtitel suggerieren, pathologische Abneigung gegen moralische Festsetzungen geschrieben: "Moralophobia".

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