Während sich noch alle Welt über antisemitische Bilder aus dem globalen Süden erregt, wie sie auf der Documenta zunächst präsentiert wurden, feiert der ganz normale Antisemitismus - wenn auch in homöopathischen Dosen - fröhliche Urstände. So glaubte ein Professor für Nordamerikastudien, Josef Braml, vergangenen Freitag in einem Fernsehgespräch mit der ansonsten klugen Moderatorin Dunja Hayali anlässlich von Präsident Bidens Nahostreise etwas von "jüdischer Lobby" bemerken zu müssen. Wohl ohne sich bewusst zu sein, damit ein klassisches antisemitisches Klischee zu bedienen. Erstaunlich war auch, dass Dunja Hayali, ansonsten wirklich nicht auf den Mund gefallen, hier nicht nachhakte.
Antisemitismus-Debatten:Kaum noch zu unterscheiden
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Wo sich die Kritiker der kapitalistischen Moderne treffen: Über die Beziehung zwischen Antiamerikanismus und Antisemitismus.
Gastbeitrag von Micha Brumlik
Meinung 22 aus 2022 - Antisemitismus auf der Documenta:Der Preis, den man dafür zahlt, als Jude in Deutschland zu leben
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