"Me Too" in der Ballett-Branche:Deckel drauf?

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Die Ballerina Darci Kistler (links) wärmt sich auf (Foto aus dem Jahr 2010). Kistler ist die Frau von Peter Martins, dem Chef des New York City Ballet. Dass sie regelmäßig mit blutunterlaufenen Augen beim Training erschien, war kein Geheimnis. (Foto: Todd Heisler/The New York Times/Redux/laif)

Das Ballett muss den Umgang mit "Me Too" üben. Zwei Fälle in New York und Dresden zeigen, wie schwierig es ist, das Schweigen des Betriebs zu brechen. Hausinterne Aufklärung reicht nicht.

Von Dorion Weickmann

Peter Martins war hoch zufrieden mit der Presseerklärung, die das New York City Ballet (NYCB) und die School of American Ballet Ende letzter Woche veröffentlichten. Schwarz auf weiß stand da zu lesen, dass die gegen ihn - als Chef beider Institutionen - erhobenen Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe und gewalttätigen Verhaltens nicht untermauert werden konnten. Im Dezember 2017 hatte der NYCB-Vorstand eine Rechtsanwältin mit der externen Untersuchung der Anschuldigungen betraut, worauf Martins im Januar von sämtlichen Funktionen zurücktrat. Nun betrachtet er sich als rehabilitiert, aber die Wahrheit ist: Die fraglichen Vorfälle werden durch den Report weder bestätigt noch dementiert. Das Prüfungsergebnis ist damit gemäß den Erwartungen ausgefallen.

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