Salzburger Festspiele:Gier und Gewalt

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Einsame Menschen: Andrè Schuen (Il Conte di Almaviva) und Sabine Devieilhe (Susanna). (Foto: Matthias Horn/SF)

Martin Kušej inszeniert den "Figaro" bei den Salzburger Festspielen und macht aus Mozarts Komödie einen düsteren, lange Zeit spannenden Mafia-Thriller.

Von Egbert Tholl

Mozart, "Le nozze di Figaro", Beginn zweiter Akt. Die Gräfin besingt den Verlust der Liebe, will Linderung, will ihren Mann wieder zurück haben oder lieber gleich sterben. Adriana González macht das ganz wundervoll, nimmt sich alle Zeit der Welt, formt den ersten emotional wirklich tiefen Moment des Abends, ihr Stimme ist warm und rund, ist tief und ergreifend, kann aber auch entschweben in ferne Regionen der Sehnsucht. Während González dies singt, betrachtet sie ein Gemälde an der Wand, Gustave Courbets "Ursprung der Welt" - nebenan sitzt eine Frau nackt auf dem Rand einer Badewanne, man sieht ihren Rücken, ihren Po, sie wäscht sich genüsslich, wirkt verträumt.

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