Margot Friedländer zum 100.:Das Erlebte geht nie vorbei, der Schmerz hört nie auf

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Margot Friedländer, Jahrgang 1921, überlebte als junge Frau den Holocaust in einem Versteck in Berlin und wohnt jetzt nach langer Zeit in den USA wieder in der Hauptstadt. (Foto: Regina Schmeken/SZ Photo)

Margot Friedländer überlebte den Holocaust, baute sich eine Existenz in Amerika auf und kehrte ins Land der Täter zurück, wo sie unermüdlich schreibt und an Schulen mit jungen Menschen spricht. Über eine Zeitzeugin und die Kraft des Erzählens.

Von Verena Mayer

Margot Friedländer weiß noch gut, wie sie zum Erzählen kam. Es war Anfang der Nullerjahre, Friedländer besuchte im jüdischen Kulturzentrum 92nd Street Y in New York einen Kurs für kreatives Schreiben, um sich vom Tod ihres Mannes abzulenken. Dort saß sie zwischen älteren Damen, die über ihre Haustiere schrieben oder über ihre Söhne, die nicht anriefen. Friedländer überlegte hin und her, irgendwann sagte die Kursleiterin: Du musst dich doch an irgendetwas erinnern! Da sei ihr klar geworden, an wie viel sie sich erinnert. Und dass sie endlich davon erzählen müsse.

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