"La Chimera" im Kino:Was uns heilig ist

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Rohrwacher hat ein Talent dafür, jede Einstellung mit Personen zu füllen, ohne dass irgendwer im Hintergrund bleibt. (Foto: Piffl Medien)

Der Film "La Chimera" erzählt von einer Gruppe wilder Grabräuber im Italien der Achtzigerjahre. Bravo.

Von Philipp Stadelmaier

Vielleicht lässt sich die Filmkunst von Alice Rohrwacher am besten ausgehend von einer Nase beschreiben. Sie ziert das Gesicht einer jungen Frau in einem Zugabteil und zieht die Aufmerksamkeit eines jungen Mannes auf sich, dessen Gesicht genauso zerknautscht ist wie sein Anzug. Ein sympathischer Zeitgenosse scheint er nicht zu sein, aber für die Nase der Mitreisenden findet er, dessen Ohren wie kleine Flügelchen von seinem Kopf abstehen, nur anerkennende Worte: "Wie in einem Gemälde", sagt er. Und siehe da: Plötzlich sehen wir überall Nasen und Ohren, hervorstechende und komische, die den Menschen etwas Besonderes verleihen.

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