Antisemitismus an amerikanischen Hochschulen:Der Eissturm

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Anhörung der Präsidentinnen (v.l.n.r.): Claudine Gay, Liz Magill, Beraterin Pamela Nadell, und Sally Kornbluth vor dem House Education and Workforce Committee. (Foto: Kevin Dietsch/Getty Images/AFP)

Die Nahostdebatte stürzt die amerikanischen Universitäten in die Krise. Der Kongress berät schon darüber. Jetzt ist die erste Uni-Präsidentin zurückgetreten.

Von Andrian Kreye

Das amerikanische Bildungsministerium hat Untersuchungsverfahren gegen inzwischen 71 Hochschulen eröffnet, darunter vier der acht "Ivy League"-Universitäten an der Ostküste, die nicht nur in den USA als absolute Spitze des höheren Bildungswesens gelten. Diese Verfahren heißen "Shared Ancestry Investigations", "Untersuchungen zur gemeinsamen Abstammung", was eine Umschreibung des Vorwurfs ist, dass an diesen Hochschulen Rassismus und Antisemitismus grassieren. Vor allem der Antisemitismus hat nun dazu geführt, dass die Präsidentinnen von drei dieser Institutionen vor den Bildungsausschuss des Kongresses geladen wurden, und zwar der Harvard University und der University of Pennsylvania, sowie des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Das gehört zwar weder zur Ivy League noch wird vom Ministerium dagegen ermittelt, dafür ist es gemeinsam mit der Stanford University die Kaderschmiede der technik- und naturwissenschaftlichen Revolution, die seit den Vierzigerjahren im Gange ist, also eigentlich noch wichtiger als die Ivy League. Vorfälle gab es auch dort.

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