Neu in Kino & Streaming:Welche Filme sich lohnen - und welche nicht

Lesezeit: 3 min

Rückkehr der quietschbunten Sagengestalten - Szene aus "Trolls 3 - Gemeinsam stark". (Foto: Verleih)

Martin Scorsese erzählt von der Ursünde Amerikas, und Ingeborg Bachmann geht in die Wüste. Die Starts der Woche in Kürze.

Von Fritz Göttler, Josef Grübl, Kathleen Hildebrand, David Steinitz und Anke Sterneborg

Ein Fest fürs Leben

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Josef Grübl: In Frankreich wedeln die Gäste mit Servietten, in Deutschland tanzen sie Polonaise: Richard Huber hat "Le sens de la fête" (lief 2018 als "Das Leben ist ein Fest" auch hierzulande in den Kinos) neu verfilmt, in einem Schloss bei Köln, mit deutschen Schauspielern und Spießbürgerlichkeiten. Ansonsten bleibt er nah am Original. Originell ist das nicht, aber ordentlich inszeniert und gespielt: Die Komödie über einen Hochzeitsplaner, der an Mitarbeitern und Brautleuten verzweifelt, der immer weiter ins Chaos hineinschlittert, macht auch in der deutschen Variante Spaß. Sogar mit Polonaise.

Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste

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Kathleen Hildebrand: Er im kühlen Zürich, sie im sonnigen Rom. Er immer in Schwarz-Weiß, sie in glamourösen bunten Kleidern. Margarethe von Trotta lässt auch visuell keinen Zweifel daran, dass die Liebesbeziehung zwischen Ingeborg Bachmann (Vicky Krieps) und Max Frisch (Ronald Zehrfeld) von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Schön und überraschend ist, dass Trotta ebenso opulente Bilder dafür findet, wie Bachmann sich nach der Trennung berappelt und mit einem hübschen jungen Wiener in die ägyptische Wüste reist. Im Gegensatz zur ewigen Schwermut, die man mit der Dichterin verbindet, setzt dieser Film einen starken Akzent auf Ingeborg Bachmanns Freigeistigkeit.

Killers of the Flower Moon

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David Steinitz: Die wahre Geschichte einer Mordserie im Oklahoma der 1920er-Jahre: Robert De Niro als fieser Bösewicht will die Landrechte der durchs Öl reich gewordenen Osage-Ureinwohner und lässt sie niedermetzeln. Mit dabei: Sein Neffe (Leonardo DiCaprio), der auf des Onkels Wunsch eine Osage heiratet, um sie ausnehmen zu können. Martin Scorsese erzählt in seinem Epos von einer Ursünde im Gründungsmythos des modernen Amerika. Aber etwas kürzer als dreieinhalb Stunden hätte es sein dürfen - irgendwann geht dem Film die Luft aus.

Man-Eater - Der Menschenfresser ist zurück

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Fritz Göttler: Ein Film, der vor allem von einem Mythos lebt, dem des ersten "Man Eater" aus dem Jahr 1980, von Joe D'Amato, der viele Jahre bei uns auf dem Index stand. Nun sind ein paar Studentinnen auf einem Recherche-Trip in einem Atomschutzbunker! Eine Nacht sollen sie mit ihrer Kursleiterin hier forschen, und natürlich ist bald ein fieser Menschenfresser am Säbeln, Schlitzen und Hautabziehen. Dario Germani und seine Mädchen haben das ganze mechanisch und lustlos und brutal abgewickelt ... nur das Ende ist bestürzend schrecklich.

Nyad

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Anke Sterneborg: Was treibt eine Ex-Athletin am 60. Geburtstag dazu, sich in den Kopf zu setzen, als Erste die 177 Kilometer zwischen Florida und Cuba, zwischen Havanna und Key West zurückzulegen? Also 53 Stunden nonstop zu schwimmen, ohne Schutzkäfig gegen Haie? Es ist eine Mischung aus Faszination und Fassungslosigkeit, mit der man dieses Unternehmen von Diane Nyad verfolgt, das nur scheinbar ein Einzelkampf, de facto intensive Teamarbeit ist. Nachdem Elizabeth Chai Vasarhelyi and Jimmy Chin in "Free Solo" und "The Rescue" bereits andere Extremleistungen dokumentarisch ausgelotet haben, ist "Nyad" ihr Spielfilmdebüt. Annette Bening und Jodie Foster bringen es zum Leuchten, mit dem Mut zur sperrigen Figurenzeichnung und dem Funkeln großer Leidenschaft.

Der Taubentunnel

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Fritz Göttler: Wirklichkeit existierte nicht in meiner Kindheit, sagt David Cornwell dem Filmemacher Errol Morris - was existierte, war Performance. Morris hat vor seiner Kamera schon Politiker wie Robert McNamara oder Donald Rumsfeld oder auch Steve Bannon in schillernde Performances gelockt, nun tut er es mit David Cornwell, der als John Le Carré Dutzende erfolgreicher Spionageromane schrieb. Schon der Vater war Performer, ein Frauenheld, ein Krimineller, der mehrfach im Gefängnis saß. Mehr als alle anderen Morris-Gesprächspartner ist Le Carré sich der Doppelbödigkeit der Interviewsituation bewusst, der Interviewer forscht immer auch nach sich selbst. Le Carrés Sätze werden von Morris durch ein flirrendes Netz visueller Schnipsel gezogen, Dokumentarisches, Szenen aus Verfilmungen. Und immer wieder die Tauben bei ihrer Rückkehr in ihre Käfige.

Trolls 3 - Gemeinsam stark

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Josef Grübl: Während die EU gerade den Verkauf von Produkten mit zugesetztem Mikroplastik verboten hat, holt Hollywood die Glitzerkanone raus: Der dritte Teil des erneut von Walt Dohrn inszenierten Animationsabenteuers rund um die Spielzeugkobolde mit den wilden Haarschöpfen ist flimmernder, flirrender und farbenfroher denn je. Die Trolls bilden Boygroups, ihre Gegenspieler sind Plastik-Pop-Duos - auf diese Weise können alle noch ungehemmter singen und springen. Nebenbei ist der Film eine Art Verkaufsrampe für allerlei Merchandise und den Comeback-Song der US-Boygroup *NSYNC.

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