Neu in Kino & Streaming:Welche Filme sich lohnen - und welche nicht

Lesezeit: 4 min

Lassie und Nico Marischka als Flo in "Lassie - Ein neues Abenteuer". (Foto: Olver Oppitz/dpa)

Penélope Cruz im italienischen Drama "L'immensità", Iris Berben im deutschen Netflix-Thriller "Paradise" und ein Langhaarcollie in "Lassie - Ein neues Abenteuer": Die Starts der Woche in Kürze.

Von Sonja Dawson, Fritz Göttler, Kathleen Hildebrand, Doris Kuhn, Anke Sterneborg, Susan Vahabzadeh und Clara Westhoff

Brother's Keeper

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Doris Kuhn: In einem staatlichen Internat in den Bergen Anatoliens werden kurdische Kinder in türkische Sprache und Lebensart eingewiesen. Die türkischen Lehrer, überhebliche Bande, setzen Pädagogik gern mit Demütigung gleich. Als ein Schüler schwer erkrankt während ein Schneesturm jede Hilfe von außen fernhält, müssen sie zum ersten Mal Verantwortung übernehmen. Das Drama von Ferit Karahan erzählt nicht nur eine bittere Geschichte über das Verhältnis zwischen Türken und Kurden, sondern generell viel über Machtmissbrauch und Zivilisation.

Geistervilla

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Doris Kuhn: 999 Gespenster spuken auf einem Landsitz in Louisiana, sechs zufällig zusammengewürfelte Menschen wollen sie vertreiben. Dazu überstehen sie jede Menge Hokuspokus, halten Séancen, befragen Kristallkugeln. Die Gruselkomödie wirkt wie ein Wettkampf im Mannschaftssport: Meist liegen die Geister vorn, aber richtig gefährlich wird es nie, denn die Phantasie ist ein bisschen altmodisch, das Okkulte halbwegs kinderfreundlich. Auch zeigt Justin Simien mehr über Solidarität als über Kampf, was das Vergnügen an den Abenteuern durchaus steigert.

L'Immensità - Meine fantastische Mutter

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Susan Vahabzadeh: Alles, was wehtut, konnte man in den Siebzigern ganz wunderbar mit Farbe und Musik zukleistern. So macht es Clara (Penélope Cruz), die mit ihren drei Kindern und ihrem lieb- und herzlosen Ehemann in Rom lebt: Sie zelebriert sich als sexy und fröhlich, bis sie nicht mehr kann. Erzählt ist diese Geschichte aus der Sicht von Claras ältestem Kind: Adriana, zwölf Jahre alt, will fortan ein Junge sein. Emanuele Crialese hat die eigene Biografie mit Musik und Kinoerinnerungen zu einem rührenden Spektakel verwoben.

Last Contact

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Sonja Dawson: Wir schreiben das Jahr 2063. Die Welt, wie wir sie kennen, ist durch Krieg und Naturkatastrophen für immer zerstört. Mitten im Ozean harren vier Menschen auf einer Plattform aus, die mit einer Atombombe bewaffnet ist, und warten auf ihre längst überfällige Ablösung. Unter der Regie von Tanel Toom entfaltet sich eine beklemmende Atmosphäre, jedoch bleiben die erwarteten Spannungsmomente aus. Die zwischenmenschlichen Beziehungen stehen im Vordergrund und werfen Fragen nach dem Sinn des Überlebens auf. Es gelingt dem Regisseur jedoch nicht vollständig, den Zuschauer mitzureißen. Was bleibt, sind viele unerfüllte Erwartungen.

Paradise

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Kathleen Hildebrand: Was für eine Besetzungsidee. Iris Berben spielt in diesem deutsch-litauischen Netflix-Science-Fiction-Thriller die Chefin eines Verjüngungskonzerns, der armen jungen Menschen ihre Lebenszeit abkauft und damit Milliardäre verjüngt. Als an seiner Frau wegen hoher Schulden 40 Jahre zwangsvollstreckt werden, versucht ihr Mann (Kostja Ullmann) ihr gemeinsames Leben zu retten. Visuell und auch sonst hält sich Regisseur Boris Kunz mit seinen blaustichigen Bildern an die gängigen Dystopieklischees. Aber wie er den mephistophelischen Tausch - Lebenszeit gegen Geld - aus der kapitalistischen Abstraktion holt, ist trotzdem schmerzhaft und spannend (Netflix, ab 27. Juli).

Lassie - Ein neues Abenteuer

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Clara Westhoff: Regisseur Hanno Olderdissen scheint auf den Hund gekommen zu sein. Drei Jahre nach seinem ersten "Lassie"-Film erscheint nun der zweite Teil. Darin verbringt Flo (Nico Marischka) seine Sommerferien lieber bei der Tante in Südtirol anstatt mit den Eltern auf Gran Canaria. Ihn plagen Verlustängste um seinen Langhaarcollie Lassie - von der letzten Trennung hat er sich kaum erholt. Nachdem in Südtirol immer mehr Hunde verschwinden, begeben sich die beiden auf Verbrecherjagd. Höchst vorhersehbar und dennoch niedlich liefert Lassie dabei die entscheidenden Tipps.

Salamandra

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Fritz Göttler: Fragmente aus zwei Sprachen der Liebe spielt der Film von Alexandre Carvalho durch, Französisch und Portugiesisch, das macht seine erotische Dichte aus. Die blonde Catherine, etwa vierzig, kommt nach Brasilien zu ihrer Schwester, hier wird sie versuchen den Tod des Vaters zu verarbeiten. Sie trifft den jungen Gil, und zu Beginn dieser heilvollen amour fou ist es erst mal gar nicht leicht, sich gegenseitig eine Zigarette anzuzünden, so stark ist der Wind, der vom Meer her bläst. Gil ist recht lebens- und auch ein wenig unternehmungslustig, er träumt von einer Disco direkt am Strand, wo die Leute, während sie tanzen, aufs Meer blicken können. Marina Foïs ist als Catherine von wunderbarer Verletzlichkeit, wenn sie erfahren muss, wie Geschäftliches in die Liebe drängen kann.

Sword Art Online The Movie

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Anke Sterneborg: Als Zuschauer bewegt man sich mit den beiden jungen Spielern Asuna und Kirito in der virtuellen Welt des gleichnamigen "MMORPG" (kurz für "Massively Multiplayer Online Role-Playing Game"). Im Kampf gegen tricksende Rivalen und übermächtige Monstren folgt man ihrem Ringen ums Erreichen des nächsten Levels, muss sich dabei aber auch recht umständliche Regelerklärungen gefallen lassen. Der Film von Ayako Kôno richtet sich weniger an die Fans der feinen Ghibli-Animationen, als an die des Computerspiels, dessen Universum nach Light Novel, Manga und Fernsehserie inzwischen schon im zweiten Kinofilm weiterwuchern kann. Das ist bisweilen recht rasant, aber nie sonderlich raffiniert oder originell.

Talk To Me

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Fritz Göttler: Eine Hand, die sich einem darbietet, das ist eigentlich eine vertrauenerweckende Geste... Hier geht es um Kids und ihre Partyspiele mit einer mumifizierten Hand, wer sie ergreift und "Talk to me" sagt, wird mit einem Wesen aus dem Jenseits verbunden. Nach neunzig Sekunden sollte man wieder loslassen, sonst bleibt das Wesen und ergreift von einem Besitz. Mia (Sophie Wilde) macht nach langem Zögern mit, sie will die Wahrheit über den Tod ihrer Mutter wissen, das setzt eine katastrophale Spirale von Besessenheit, Koma, Exorzismus in Gang. Der erste Film der australischen Brüder Danny und Michael Philippou, die auf Youtube sich mit ihren wilden RackaRacka-Videos austobten, erzählt von einer alleingelassenen jungen Generation, und er macht wahrlich erschreckend spürbar, was der Tod bedeutet, wenn die letzte, die wirklich allerletzte Tür zum Diesseits vor einem zuschlägt.

Verrückt nach Figaro

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Fritz Göttler: Von einer, die das Opernsingen lernen will in den schottischen Highlands, mitten unter Hühnern und Kühen, diese unwiderstehliche Kinogeschichte erzählt Ben Lewin in diesem Film. Millie will das, eine bonusträchtige Fondsmanagerin, ein Jahr gibt sie sich für die Erfüllung ihres Lebenstraums. Ihre Freunde und Kollegen lässt sie sehr verdutzt zurück. In einem schottischen Dorf lebt die einzige Frau, die Millie auf die Bühne bringen könnte, eine Ex-Operndiva und entsprechend eklig: Meghan Geoffrey-Bishop. Keine Freunde, kein Alkohol, ist ihre Forderung an die neue Schülerin. Das Inn, wo Millie Unterschlupf findet, heißt The Filthy Pig. Dort bedient sie der junge Max, der sich zusätzlich bei Meghan verdingt hat - und ebenfalls von ihr trainiert wird für den Nachwuchswettbewerb Singer of Renown. Joanna Lumley ist grandios als Diva, sie arbeitete bereits für James Bond, John Steed und Inspektor Clouseau und in der TV-Serie "Absolutely Fabulous".

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