Auf die Minute genau elf Uhr betrat Olaf Scholz am Donnerstag in Berlin die Französische Friedrichstadtkirche, auch bekannt als Französischer Dom, um den Deutschen Nationalpreis 2023 an den Künstler Anselm Kiefer zu verleihen. Und das hieß an diesem Tag zunächst einmal, dass der Bundeskanzler, nur 13 Stunden und zwölf Minuten nachdem das Urteil des Bundesverfassungsgerichts gegen das Heizgesetz bekannt geworden war, schon wieder die Muße hatte, sich mit Größerem zu befassen. Am Mittwochabend waren um 21.48 Uhr ja die ersten Nachrichten aus Karlsruhe auf dem Sommerfest der SPD-Fraktion eingetrudelt, worauf sich Scholz sofort zur Krisenbesprechung zurückzog. Keine Spur mehr davon bei seinem Auftritt zu Ehren von Anselm Kiefer, bei dem die zeitlichen Dimensionen nun einmal deutlich weiter gesteckt sind - in einem Interview erwähnte er einmal, dass sogar noch Zellen von den Dinosauriern in unseren Hirnen säßen.
Scholz verleiht "Deutschen Nationalpreis" an Anselm Kiefer:Kanzler ehrt Kiefer
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Wie Bundeskanzler Scholz mal eine Stunde Pause machte vom Heizärger und stattdessen zur Verleihung des "Deutschen Nationalpreises" an den Künstler Anselm Kiefer sprach.
Von Peter Richter
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