Zum Tod von Jean-Marc Vallée:Mixtapes fürs Kino

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Jean-Marc Vallé (1963-2021). (Foto: Warren Toda/EPA/dpa)

Der kanadische Regisseur Jean-Marc Vallée ist tot. Er drehte unter anderem "Dallas Buyers Club" und "Big Little Lies".

Von David Steinitz

Der kanadische Regisseur Jean-Marc Vallée ist tot. Er starb am 26. Dezember in seinem Haus in der Nähe von Montréal, wie der Hollywood Reporter unter Berufung auf Vallés Produktionspartner Nathan Ross berichtet. Er wurde 58 Jahre alt, zur Todesursache ist bislang nichts bekannt.

Der Filmemacher wurde durch Kinofilme wie "Dallas Buyers Club" (2013) und "Wild" (2014) bekannt. Für HBO drehte er die Fernsehserien "Big Little Lies" und "Sharp Objects". Vallée wurde 1963 in Montréal geboren und studierte Film an der Université du Québec. Sein Vater arbeitete beim Radio und brachte von Disco bis Punk viele Platten mit nach Hause. Vallée wurde ein leidenschaftlicher Musikfan, legte in seiner Jugend als DJ auf und kompilierte später für seine Schauspieler individuelle Mixtapes, die ihnen helfen sollten, sich auf ihre Rollen vorzubereiten.

Er begann seine Karriere mit Kurzfilmen und Musikvideos, bevor er 1995 in Kanada seinen ersten Spielfilm "Liste noire" drehte. Eins seiner Traumprojekte war ein Biopic über die Sängerin Janis Joplin mit Amy Adams in der Hauptrolle, das aber wegen eines Rechtsstreits zwischen den beteiligten Produktionsfirmen nie zustande kam.

Vallée verband eine enge Arbeitsfreundschaft mit Reese Witherspoon

In seinem Drama "Dallas Buyers Club" erzählte er die Lebensgeschichte des Aids-Patienten Rod Woodroof, gespielt von Hollywoodstar Matthew McConaughey. Woodroof schmuggelte in den Achtzigerjahren für sich und andere HIV-Erkrankte noch nicht genehmigte Medikamente von Mexiko nach Texas. Der Film wurde für sechs Oscars nominiert und mit drei Trophäen ausgezeichnet.

Vallée verband eine enge Arbeitsfreundschaft mit der Schauspielerin und Produzentin Reese Witherspoon, mit der er das Aussteigerdrama "Wild" und die erste Staffel der Thriller-Serie "Big Little Lies" drehte. Fernsehprojekte, sagte Vallée, behandele er nicht anders als seine Kinoprojekte: "Ich plane und inszeniere jede Serie, als wäre sie ein langer Spielfilm". Die Dreharbeiten für die Serien "Big Little Lies" und "Sharp Objects" fanden direkt hintereinander statt und wurden zum Marathonprojekt für den Regisseur, der in gut 20 Monaten mehr als 180 Drehtage stemmen musste.

Beide Serien waren ein Erfolg, mit dem Pay-Sender HBO hatte seine Produktionsfirma Crazyrose deshalb erst dieses Jahr einen First-Look-Deal für weitere Projekte abgeschlossen. Bald hätte Vallée seine dritte HBO-Serie "Gorilla and the Bird" beginnen sollen.

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