Proteste in Iran:"Dieses System ist versteinert. Wenn der Druck steigt, zerspringt es"

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"Der Beginn einer Revolution": Shirin Ebadi ist optimistisch, was die Demonstrationen in Iran angeht, hier ein Bild aus Teheran. (Foto: Uncredited/dpa)

Ein Blick aus dem Exil: Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi musste Iran 2009 verlassen - und sieht in den Demonstrationen den Beginn einer Revolution.

Interview von Moritz Baumstieger

Als 1979 der Schah aus Teheran vertrieben wurde, war die Juristin Shirin Ebadi Vorsitzende des Teheraner Stadtgerichts - wenig später wurde sie abgesetzt und arbeitete bei derselben Kammer als Sekretärin. Als sie Jahre später eine Anwaltslizenz erhielt, verteidigte sie politische Gefangene und baute Menschenrechtsorganisationen auf. 2003 wurde ihr deshalb der Friedensnobelpreis verliehen, als erster muslimischer Frau und erster Iranerin. Die Repressionen nahmen in der Folge zu, 2009 verließ Ebadi das Land, nur einen Tag bevor Hardliner Mahmud Ahmadinedschad als Präsident wiedergewählt wurde. Seither lebt Ebadi im Exil in London, von wo die heute 75-Jährige per Videotelefonat spricht - violette Orchideen hinter sich, vor sich ein Teeglas mit der Aufschrift "favourite grandmom".

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