Literatur:Lübeck in kürzeren Sätzen

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Die preisgekrönte Schriftstellerin Inger-Maria Mahlke, Jahrgang 1977, ist in Lübeck aufgewachsen. (Foto: Arne Dedert/dpa)

Inger-Maria Mahlke scheut in ihrem Epos "Unsereins" nicht die Kollision mit Thomas Manns "Buddenbrooks", aber glücklicherweise seinen Stil.

Von Kristina Maidt-Zinke

Mit hanseatischer Zuverlässigkeit hat Inger-Marie Mahlke, 1977 in Hamburg geboren und in Lübeck aufgewachsen, seit 2010 alle zwei bis drei Jahre einen Roman vorgelegt, bis sie 2018 für "Archipel" den Deutschen Buchpreis erhielt. Dann kündigte sie an, sie werde sich für das nächste Werk mehr Zeit nehmen. Auch darauf war Verlass, wie man sieht. Fünf Jahre später ist jetzt "Unsereins" erschienen, ein knapp fünfhundertseitiges Epos, in dem die studierte Juristin abermals ihren Hang und ihr Talent zur historischen Recherche vorführt: Hatte sie sich für "Wie ihr wollt" von 2015 in die Tudor-Ära begeben und in "Archipel" die Geschichte der Insel Teneriffa, wo sie einen Teil ihrer Jugend verbrachte, bis ins frühe 20. Jahrhundert zurückverfolgt, wendet sie sich diesmal ihrer Heimatstadt Lübeck zu, um dort in der überschaubaren Zeitspanne zwischen 1890 und 1906 ein breit angelegtes Familien- und Gesellschaftspanorama zu entfalten. Was auf eine Kollision mit den "Buddenbrooks" hinausläuft, dem berühmtesten aller Lübeck-Romane, der 1901 erschien.

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