Als der jüdische Philosoph Günther Anders nach der Rückkehr aus dem Exil gebeten wurde, seine ereignisreiche "Vita" aufzuschreiben, antwortete er, das sei ihm nicht möglich, sein Leben sei von so krassen Brüchen gezeichnet, dass ihm jede kohärente Erinnerung abhandengekommen sei. Statt auf ein Lebenskontinuum würden Emigranten, "von Umwelt zu Umwelt gestoßen", nur auf "Zeitstücke" zurückblicken, die jeweils nicht als "Verlängerung der vorangehenden Zeit aufgefasst werden können, sondern als ein vom bisherigen Wege in spitzem Winkel abbiegender neuer Weg".
Lotte-Laserstein-Ausstellung in Stockholm:Der Lebensbruch
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Lotte Laserstein wurde aus Deutschland vertrieben - und aus der Kunstgeschichte. Das Moderna Museet in Stockholm widmet ihr eine große Retrospektive.
Von Alex Rühle
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