Die schillernde Kunst des Glissando hatte es der US-amerikanischen Komponistin Gloria Coates angetan: das Surfen der Klänge über entfernte Tonhöhen hinweg, platterdings das Rutschen von Ton zu Ton. Der aparte Reiz für die Ohren, so etwas wie ihr Erkennungszeichen. Und da die Glissando-Technik vor allem von Streichinstrumenten gemeistert werden kann, neben der menschlichen Stimme, der Gitarre oder auch Posaune, war es nur folgerichtig, dass Gloria Coates mit einem bezeichnenden Werktitel ihren ersten großen Erfolg einfahren konnte: "Music on Open Strings". Die Komposition von 1973 wurde Jahre später beim Festival Warschauer Herbst heiß diskutiert, sie nannte sie ihre erste Symphonie. Mit dem Stück war sie 1980 die erste Frau, die bei der Münchner Konzertreihe Musica viva aufgeführt wurde. Beachtet wurde ihre Musik auch bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik.
Nachruf auf Gloria Coates:Die Coole
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Geboren in Wisconsin verbrachte die Komponistin Gloria Coates ihr halbes Leben in München - und sammelte beeindruckendes musikalisches Kapital an. Nun ist sie gestorben.
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