Sachbücher für Kinder:Wenn diese Mauern sprechen könnten

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Ein Ort komprimierter Geschichte: Ausschnitt aus Kathrin Wolfs "In einem alten Haus in Berlin". (Foto: Gerstenberg Verlag)

Zwei neue Sachbücher für Kinder lassen alte Häuser Geschichte erklären. Eine hübsche Idee - doch leider wissen Steine zu wenig, vor allem über ein bestimmtes Thema.

Von Michael Schmitt

Am Anfang war feuchte Marsch, waren Kühe, Reiher und Möwen, war ein Idyll. Heute liegt das Stück Land, von dem hier die Rede ist, mitten in Amsterdam. Seit fast vierhundert Jahren ist es bebaut und zahllosen Besuchern als Gedächtnisort bekannt, denn dort erinnert seit 1960 das Anne-Frank-Haus an das Schicksal der 1929 geborenen Tochter einer jüdischen Familie, die sich im Hinterhaus zusammen mit Familienmitgliedern von Juli 1942 bis August 1944 vor Gestapo und SS verbergen konnte. Ehe das Versteck gefunden, Anne Frank und ihre Angehörigen deportiert, später getrennt und in den Vernichtungslagern Auschwitz oder Bergen-Belsen umgebracht wurden. Diese fast zwei Jahre hat Anne Frank in ihrem weltberühmten Tagebuch festgehalten - den beengten Alltag genauso wie ihr Wissen um den Nazi-Terror. Ihre Aufzeichnungen sind lange schon Schullektüre, die Menge der Bücher zum Thema ist kaum überschaubar. Nun fügen der Autor Thomas Harding und die Illustratorin Britta Teckentrup mit dem Bildsachbuch "Das alte Haus an der Gracht" der konzentrierten Innensicht des Mädchens noch die ausgreifende Geschichte des Gebäudes hinzu, vom Bau der Gracht bis zur erfolgreichen Nutzung als Museum.

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