Friedensnobelpreis:Ausgezeichnet, die Herrschaften

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Frieden? Gern. Notfalls auch mit Krieg. Barack Obama bei der Verleihung des Nobelpreises 2009. (Foto: Bjorn Sigurdson/dpa)

Der Friedensnobelpreis wird regelmäßig an wirklich sonderbare Kandidatinnen und Kandidaten verliehen. Warum?

Von Willi Winkler

Im Frühjahr 1970 besucht der Schriftsteller Max Frisch zusammen mit seinem Verleger Siegfried Unseld in Washington einen alten Freund. Die beiden kennen Henry Kissinger als Politikprofessor in Harvard, wo er in seinem Sommerseminar immer wieder europäische Intellektuelle eingeladen und damit wichtige Verbindungen geknüpft hat. Jetzt stehen sie dem Sicherheitsberater des US-Präsidenten gegenüber. Soeben ist bekannt geworden, dass Kissinger zusammen mit Richard Nixon den Vietnamkrieg heimlich ins Nachbarland ausgeweitet hat. Die B-52-Bomber belegen Kambodscha mit einem Bombenteppich. Zweihunderttausend Menschen sterben. In den Vereinigten Staaten wird gegen den Krieg demonstriert. Zwei Tage nach dem Besuch Frischs und Unselds im Weißen Haus erschießt die Nationalgarde auf dem Gelände der Kent State University vier Demonstranten.

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