Film - Hamburg:Studie untersucht Frauen- und Männerbild in Kinofilmen

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Hamburg (dpa) - Viele Kinofilme vermitteln laut einer Untersuchung immer noch ein stereotypes Rollenbild von Männern und Frauen. Das ist zumindest das Ergebnis des neuen Welt-Mädchenberichts "Schreib ihre Geschichte neu! Wie Filme und Stereotype in den Medien das Leben und die Ambitionen von Mädchen und jungen Frauen beeinflussen" der Kinderhilfsorganisation Plan International. Danach vermitteln viele Filme die Botschaft, dass Männer in Führungspositionen gehören und Frauen - selbst wenn sie als starke Persönlichkeiten gezeigt werden - meist Sexobjekte sind, teilte das Kinderhilfswerk am Freitag mit.

Zusammen mit dem Geena Davis Institut habe die Studie die 56 umsatzstärksten Filme aus dem Jahr 2018 in 20 Ländern auf Genderstereotype untersucht. Bedenklich sei, dass keine einzige Frau bei den Top-Filmen Regie geführt habe und nur bei jedem zehnten Film eine Frau am Drehbuch beteiligt gewesen sei, wie das Kinderhilfswerk weiter mitteilte. Männer redeten doppelt so viel und hätten auch doppelt so viele Rollen in den Filmen. Zahlenmäßig hätten Frauen die Männer nur in einem Punkt übertrumpft: Sie seien viermal so oft nackt und doppelt so häufig halbnackt zu sehen.

"Der neue Bericht zeigt, wie erschreckend unterrepräsentiert Mädchen und Frauen in Filmen sind und wie selten sie an Drehbuch, Produktion und Regie beteiligt sind", sagte Plan-Chefin Maike Röttger. Das habe Auswirkungen auf das Verständnis von Gleichberechtigung bei Mädchen und jungen Frauen auf der ganzen Welt, die diese Filme schauen und darin kaum positive Vorbilder für sich finden.

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