David-Bowie-Nachlass:80 000 Erinnerungsstücke

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Aus der Ausstellung von 2013: Kostüme, die Bowie als Ziggy Stardust trug. (Foto: Joel Ryan/AP)

Das Londoner Victoria & Albert Museum (V&A) erhält den Nachlass von David Bowie und wird einen Teil davon von 2025 an in einer permanenten Ausstellung zeigen.

Von Alexander Menden

Das Londoner Victoria & Albert Museum (V&A) wird dank einer Schenkung künftig den Nachlass von David Bowie aufbewahren und einen Teil seines rund 80 000 Objekte umfassenden Archivs von 2025 an in einer permanenten Ausstellung zeigen. Wie das Museum jetzt ankündigte, soll das David Bowie Centre for the Study of Performing Arts in einem Ost-Londoner Außenposten eingerichtet werden, dem sogenannten V&A East Storehouse im Stadtteil Stratford.

Das V&A pflegt eine langjährige Partnerschaft mit dem Bowie-Archiv. Bereits 2013, drei Jahre vor Bowies Tod, zeigte es die Wanderausstellung "David Bowie is", die weltweit zwei Millionen Besucher anzog, mit rund 300 Objekten, anhand derer es die mehr als 40 Jahre umfassende Karriere des Renaissance-Mannes Bowie dokumentierte. Allein die Kostüme der Kunstfiguren Ziggy Stardust, entworfen von Freddie Burretti, und Aladdin Sane, gestaltet von Kansai Yamamoto, hätten vor zehn Jahren eine eigene Schau hergegeben, ebenso wie seine wegweisenden Kollaborationen mit Designern von Armani bis Hedi Slimane. Zudem waren damals noch nie zuvor gezeigte persönlichen Set-Listen, Instrumente und Textskizzen zu sehen, sowie ein architektonisches Modell des Bühnen-Design für Bowies "Diamond Dogs"-US-Tour im Jahre 1974.

Im Nachlass enthalten: handgeschriebene Texte, Briefe, Notenblätter

Laut dem V&A soll das "David Bowie Centre" Bowies "kreative Prozesse als musikalischer Erneuerer, Kulturikone und Vorreiter von Selbstdarstellung und Neuerfindung von seiner frühen Karriere in den 1960er Jahren bis zu seinem Tod im Jahr 2016" nachzeichnen. Das Archiv umfasst Bowies gesamte Karriere und enthält handgeschriebene Texte, Briefe, Notenblätter, Originalkostüme, Mode, Filme, Musikvideos, Bühnenbilder, Bowies eigene Instrumente und Verstärker, Albumcover und Preise. Hinzu kommen 70 000 Fotografien, Abzüge, Negative, großformatige Dias und Kontaktbögen, von einigen der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts, darunter Terry O'Neill, Brian Duffy und Helmut Newton. Das Archiv enthält zudem private Texte und nicht umgesetzte Projekte, von denen die meisten noch nie zuvor öffentlich zu sehen waren. Neben der Einrichtung des Zentrums soll die Schenkung die laufende Konservierung, Forschung und Untersuchung des Archivs sicherstellen.

David Bowie bei einem Konzert in Prag 2004 im Rahmen seiner "A Reality Tour"-Welttournee. (Foto: David W Cerny/REUTERS)

Das V&A East Storehouse befindet sich derzeit noch im Bau. Es hat seinen Standort auf dem Gelände der Olympischen Spiele von 2012, dem heutigen Queen Elizabeth Olympic Park. Die Pläne hierfür entstanden 2013 unter dem damaligen deutschen V&A-Direktor Martin Roth. Das Storehouse soll neben dem Bowie-Nachlass auch die Archive weiterer einflussreicher Künstler und kultureller Organisationen beherbergen, darunter Vivien Leigh, das Royal Court Theatre und das Glastonbury Festival.

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