Brauchtum - Erfurt:Schramm: "Nicht gedacht, dass so etwas wieder möglich ist"

Erfurt (dpa/th) - Der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Reinhard Schramm, hat sich über die antisemitischen Proteste arabischer Gruppen in Berlin mit brennenden Israel-Flaggen schockiert geäußert. "Es ist für uns sehr schwer, was gerade in Deutschland passiert, dass in Berlin - ausgerechnet beim Brandenburger Tor - der Davidstern als Sinnbild des Judentums verbrannt wird", sagte Schramm der Deutschen Presse-Agentur.

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Erfurt (dpa/th) - Der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Reinhard Schramm, hat sich über die antisemitischen Proteste arabischer Gruppen in Berlin mit brennenden Israel-Flaggen schockiert geäußert. "Es ist für uns sehr schwer, was gerade in Deutschland passiert, dass in Berlin - ausgerechnet beim Brandenburger Tor - der Davidstern als Sinnbild des Judentums verbrannt wird", sagte Schramm der Deutschen Presse-Agentur.

Eine Schmerzgrenze sei überschritten. Deutschland dürfe nicht zulassen, dass Juden wieder bedroht werden. "Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas wieder möglich ist", sagte Schramm.

Vor gut einer Woche hatten propalästinensische Gruppen bei Demonstrationen in Berlin Fahnen mit dem Davidstern verbrannt und antisemitische Parolen gerufen. Auslöser war die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die USA. Am Samstag wurde auch in Erfurt gegen diesen Schritt demonstriert.

Schramm hofft auf ein friedliches Chanukka-Fest. Anlässlich des achttägigen jüdischen Lichterfests war am Sonntag ein Ball im Erfurter Kaisersaal geplant. Das Fest erinnert an die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahre 164 vor der christlichen Zeitrechnung. Bereits am Dienstagabend wurde das erste Licht am Chanukka-Leuchter vor dem Erfurter Rathaus entzündet.

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