Berlinale:Das sind die Highlights des Festivals

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Szene aus "The Happy Prince" mit und von Rupert Everett. Finanziert mit Geld aus Bayern. (Foto: Berlinale)

Worauf sich die Kinogänger in Berlin in den nächsten zehn Tagen freuen können - eine kleine Auswahl aus den 358 Filmen des Programms.

Von David Steinitz

Der amerikanische Regisseur Wes Anderson mag zwei Dinge besonders gern: das Kino und Hunde. Warum also nicht beides verbinden? Seine Animationssatire "Isle of Dogs", die er zusammen mit Roman Coppolla geschrieben hat, eröffnet die Berlinale. Die Tiere werden von Hollywoodstars wie Bill Murray, Scarlett Johansson, Bryan Cranston und Greta Gerwig gesprochen.

Peter Weirs Verfilmung des Romans "Picknick am Valentinstag" (1975) ist ein Klassiker des erotisch-morbiden Schauerkinos. In der Reihe "Berlinale Series" werden nun die ersten Folgen einer neuen australischen Serienadaption des Stoffes gezeigt. Die Hauptrolle der strengen Internatsleiterin Mrs. Appleyard spielt "Game of Thrones"-Star Natalie Dormer.

Für den Film "The Happy Prince" über seinen Helden Oscar Wilde musste der britische Regisseur und Hauptdarsteller Rupert Everett einen Umweg über Bayern nehmen. Jahrelang suchte er Geld, dann sprang die hiesige Filmförderung ein, Everett drehte seine fieberhafte Collage über Wildes letzte Pariser Jahre unter anderem in Oberfranken.

In der deutsch-österreichischen Produktion "Styx" von Wolfgang Fischer will die erfolgreiche Ärztin Rike sich einen Traum erfüllen und allein mit dem Schiff von Gibraltar nach Ascension segeln. Während eines Sturms trifft sie auf ein kenterndes Flüchtlingsboot und gerät in einen brutalen Überlebenskampf.

Für seinen Dokumentarfilm "Songwriter" hat sich der britische Regisseur Murray Cummings seinen berühmten Cousin als Protagonisten ausgesucht: den Popmusiker Ed Sheeran, der mittlerweile auf der ganzen Welt Stadien füllt. Der Film soll aber vor allem den Prozess zeigen, in dem Sheeran seine Songs schreibt und komponiert, vom heimischen Garten bis in die Abbey Road Studios.

Regisseur Steven Soderbergh hatte sich eigentlich schon in die Rente verabschiedet und dem Kino abgeschworen. Zu geldfixiert sei die amerikanische Filmindustrie, zu wenig kreativ und mutig. Mittlerweile hat es ihn aber doch wieder gepackt, wenn auch weit jenseits des Blockbusterkinos. Seinen Thriller "Unsane" hat er auf einem iPhone gedreht. Lief offenbar gut, will er jetzt immer so machen. Die Hauptrolle spielt Claire Foy aus der Netflix-Serie "The Crown".

In ihrem Spielfilm "Unga Astrid/Becoming Astrid" erzählt die dänische Regisseurin Pernille Fischer Christensen von den Jugendjahren Astrid Lindgrens. Sie wächst mit ihren Geschwistern auf einem Pfarrbauernhof auf, weigert sich aber, nach den alten Traditionen zu leben. Als sie mit 18 schwanger wird, will sie den Vater nicht heiraten, sondern allein für ihren Sohn sorgen - ein Skandal.

Der britische Schauspieler Idris Elba zeigt in der Sektion Panorama Special sein Regiedebüt "Yardie". Das Drama ist eine Adaption des Romans von Victor Headley und erzählt von jamaikanischen Immigranten und wie sie London in den Achtzigerjahren geprägt haben. Hauptfigur ist der Junge D, dessen Bruder in Jamaika in einem Krieg von verfeindeten Gangs erschossen wurde und der die Mörder bis nach England verfolgt.

Flughäfen sind in Berlin ja ein heikles Thema, aber dem Dokumentarfilmer Karim Aïnouz geht es in "Zentralflughafen THF" nicht um den BER, sondern um den Flugplatz Tempelhof. Er ist das größte Baudenkmal Europas, steht für die Selbstinszenierung der Nazis - und beherbergt seit dem Herbst 2015 Flüchtlinge. Aïnouz hat den Syrer Ibrahim und den Iraker Qutaiba ein Jahr begleitet.

"The Shape of Water" im Kino
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Guillermo del Toros Oscar-Favorit "The Shape of Water" feiert mit seinen fabelhaften Bildern die Macht der Fantasie. Und demontiert einen im Kino lange gefeierten Heldentypus.

Von Philipp Stadelmaier

Franz Rogowski und Paula Beer spielen die Hauptrollen in Christian Petzolds Drama "Transit" nach Anna Seghers' gleichnamigem Roman. Die Geschichte spielt ursprünglich während des Zweiten Weltkriegs. Petzold hat sie zur Hälfte in die Gegenwart verlegt. Die Figuren von damals treffen auf das Marseille von heute, alte und neue Flüchtlinge begegnen sich.

© SZ vom 15.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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