Trauma und "Survivor Guilt" in Israel:"Manche Überlebende denken, sie verdienten es zu leiden"

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"Zeigen, dass es nicht nur Grausamkeit gibt in der Welt, sondern auch Mitgefühl": Die Schriftstellerin und Psychologin Ayelet Gundar-Goshen betreute Opfer des 7. Oktobers. (Foto: Mimmo Frassineti / AGF/imago images)

Wie geht es den Überlebenden des Hamas-Terrors? Ein Gespräch mit Ayelet Gundar-Goshen, israelische Schriftstellerin und Psychologin, die nach dem 7. Oktober als Nothelferin im Einsatz war.

Interview von Moritz Baumstieger

Die israelische Schriftstellerin Ayelet Gundar-Goshen behandelte in ihren Romanen wie "Löwen wecken", "Lügnerin" oder "Wo der Wolf lauert" Themen wie Schuld und Trauma, als leitende Psychologin einer Klinik des Shalvata-Krankenhauses für psychische Gesundheit in Tel Aviv ist sie im Thema. Nach der Attacke vom 7. Oktober schickte ihre Klinik Freiwilligenteams in den Badeort Eilat am Roten Meer, wo Überlebende in Hotels untergebracht wurden - Kibbuz-Bewohner, Festival-Besucher, Angehörige von Entführten. In Schichten von je einer Woche betreuten sie die Opfer, jetzt ist Gundar-Goshen zurück in Tel Aviv. "Die Regierung beginnt langsam, teilweise aufzuwachen", sagt sie am Telefon, die psychologische Betreuung werde allmählich von staatlicher Seite institutionalisiert.

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