Am Donnerstag bildete sich in der traditionsreichen Freien Universität Berlin eine "Widerstandsfront". Sie besetzte den Hörsaal, schimpfte auf "Zionisten" und schrie gegen den "Imperialismus" an. Vor ein paar Wochen erst saßen auf dem Steinboden der schönen großen Eingangshalle in der Universität der Künste etwa hundert Menschen, hielten rot angemalte Hände in die Luft, auf dem Boden stand "It's not complicated", dazwischen die modische Monumentalforderung: "Stop Colonialism". Kunststudenten der Hochschule Weißensee legten Wassermelonen vor den Eingang (die Farben der palästinensischen Flagge in Obstform), banden sich Halstücher um den Kopf, zogen schwarze Masken übers Gesicht. So weit ein kleiner Ausschnitt des derzeitigen Berliner Campuslebens.
Studentenproteste gegen Israel:Ist es euch ernst?
Lesezeit: 6 min
Hörsaal besetzen, Statements fordern, von der Couch posten, Hände anmalen: über die deutsche Protestkultur im Herbst 2023.
Von Marlene Knobloch
Exklusiv Soziologin Eva Illouz und die Linke:Wir, die Linken? Nicht mehr
Ich glaubte, dass vor allem die Leute aus meinem politischen Lager von den Gräueltaten der Hamas abgestoßen wären. Stattdessen sehen sich die Juden in Israel und in der Welt schamlos im Stich gelassen.
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