Oper:Vielschichtige Zauberei

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Dshamilja Kaiser (Amahls Mutter) und ein Wiener Sängerknabe als Amahl im Krankenbett, Wilhelm Schwinghammer (König Balthasar), Nikolay Borchev (König Melchior) und Paul Schweinester als König Kaspar. (Foto: Monika und Karl Forster)

Stefan Herheim inszeniert am Theater an der Wien Gian Carlo Menottis Familienweihnachtsoper "Amahl und die nächtlichen Besucher".

Von Reinhard Brembeck

Balthasar, also einer der drei Heiligen Könige, die laut Bibel weder heilig noch Könige noch zu dritt waren, soll ein Schwarzer gewesen sein. So will es die christliche Überlieferung. Was neuerdings die Theatermacher in Verlegenheit bringt, wenn sie die drei auf die Bühne stellen, denn Blackfacing geht gar nicht. Das weiß auch Großregisseur Stefan Herheim, der seit einen knappen Jahr das seit Jahren gefeierte (Musik-)Theater an der Wien leitet. Aber Großregisseur bleibt Großregisseur, und deshalb lässt sich Herheim durch das Blackfacingverdikt nicht einschüchtern, sondern inspirieren. Sein Balthasar ist deshalb ein Pfarrer in schwarzem Habitus, also ein Hilfebringender und damit genau richtig in Gian Carlo Menottis Familienweihnachtskurzoper "Amahl und die nächtlichen Besucher", die Herheim jetzt für Wien und seine Kinder (samt Eltern) inszeniert hat.

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