Kurz bevor die palästinensische Schriftstellerin Adania Shibli den "LiBeraturpreis" auf der Frankfurter Buchmesse dann doch nicht bekam, hatte die taz einen Artikel veröffentlicht, der gegen ihren Roman "Eine Nebensache" schwere Vorwürfe erhob. "Alle Israelis" in dem Roman seien "anonyme Vergewaltiger und Killer, die Palästinenser hingegen Opfer", hieß es in dem Text, und die Gewalt gegen israelische Zivilisten komme wohl auch deshalb nicht vor, "weil sie als legitimes Mittel im Befreiungskampf gegen die Besatzer gilt". Dies sei die "ideologische und auch menschenverachtende Basis des Buchs".
Prozess:Adania Shibli verliert gegen die "taz"
Lesezeit: 3 min
Das Hamburger Landgericht hält es für zulässig, die Autorin als "engagierte BDS-Aktivistin" zu bezeichnen. Das Urteil dürfte für Deutschlands Kulturlandschaft weitreichende Folgen haben.
Von Felix Stephan
Favoriten der Woche:Wo Juden leben, herrscht meist auch Judenhass
Antisemitismus verstehen: Das SZ-Feuilleton empfiehlt Bücher, Dokus und eine Graphic Novel.
Lesen Sie mehr zum Thema