Wohnraum in München:Viel ungenutztes Potenzial

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Wohnpotenziale in der Stadt München besser nutzen: Das empfiehlt eine TU-Studie. Im Bild als positives Beispiel: Das sogenannte Stelzenhaus mit Werkswohnungen der Stadtwerke München (SWM) an der Dantestraße 4 in Nymphenburg. (Foto: Robert Haas)

Wo schon Wohnungen sind, wäre noch viel mehr möglich, besagt eine TU-Studie. Da könnte München pragmatischer werden.

"Wo München brach liegt" vom 17./18. Februar über eine TU-Untersuchung, wo München noch ungenutztes Wohnraumpotenzial besitzt:

Dieser Artikel beschreibt endlich die Wirklichkeit der Baupolitik in München. Es wird immer nur gejammert und beklagt, dass München über keine ausreichenden Flächenreserven verfügt. Wie im Artikel eindrücklich beschrieben, ist dem nicht so. Dankenswerterweise hat TU-Professor Alain Thierstein mit seiner Studiengruppe dies analysiert und belegt.

Dies kann man allerdings selbst sehen, wenn man mit offenen Augen durch die Stadt geht. Allein durch ein zusätzliches Geschoss auf bestehenden Bauten würde sich ein riesiges Potenzial ergeben, Garagenhöfe und Parkplätze sind weitere gut sichtbare Reserven.

Bestes Beispiel zeigt sich an der Ingolstädter Straße stadtauswärts rechts, zwischen Heidemannstraße und dem FC-Bayern-Campus. Eine schauerliche Abfolge von Parkplätzen, Gewerbeschachteln und Brachflächen.

Städtebauliche Gestaltung wurde seit Jahrzehnten auch an der Wasserburger Landstraße versäumt. Dies sind nur zwei Beispiele von unzähligen, gut sichtbaren Entwicklungsmöglichkeiten. Es müssen nicht immer große Flächen für neue Stadtteile entwickelt werden, sondern die Potenziale in den Gebieten gehoben werden, die bereits über die erforderliche städtische Infrastruktur verfügen. Dies würde unter anderem auch die Kosten mindern. Dazu gehört praxisnaher Pragmatismus statt überbordender Vorschriften - etwa bei Stellplätzen, Spielplätzen, Aufzug et cetera.

München braucht eine ganzheitliche, engagierte städtebauliche General-Planung, die ermöglicht und fördert, statt mit Bürokratie und Trägheit Lösungen zu verhindern. Wie der Beitrag richtig beschreibt, ist die Ursache für diesen Missstand aber der fehlende politische Wille. Es würde der SZ gut zu Gesicht stehen, die Münchner Baupolitik in diesem Sinne anzutreiben.

Silvia Elstner-Schibalski, Architektin, München

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