Leserbrief:Fünf Windräder - statt 1000

Viel Sonne, aber auch noch etwas Schatten: Langsam kommt der Ausbau der Windkraft nun auch im Landkreis voran (hier die Anlage in Mammendorf). (Foto: Johannes Simon)

Bayerns Klimaschutzpolitik hat eine große Kluft zwischen hohem Anspruch und mangelhafter Realität, befindet ein Leser.

"Sollen sie doch Aiwanger-Tweets lesen" vom 1. Dezember:

Der bayerischen Klimaschutzpolitik fehlt die Ehrlichkeit. In Anbetracht der hochbürokratischen bayerischen 10H-Regel und der Verteufelung der Gleichstromhöchstspannungsleitungen als Monstertrassen war die gesetzliche bayerische Selbstverpflichtung, bis 2040 klimaneutral zu sein, vom ersten Tag an unrealistisch. Bayern wollte besser sein als der Bund mit seiner Selbstverpflichtung "2045", kann es aber nicht. Grüner Strom ist billiger als solcher aus fossilen Brennstoffen, setzt aber voraus, dass die Windräder auch gebaut werden. 1990 bis 2021 sank der CO₂-Ausstoß in Bayern um 18 Prozent, außerbayerisch um 44 Prozent. Bayern ist spitze beim Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

Im Koalitionsvertrag vom 26. Oktober steht das Koalitionsziel: 1000 neue Windräder. Bei gleichmäßiger Windradverteilung über Deutschland hat Bayern derzeit ein Defizit von 3800 Windrädern. 1000 neue Windräder für Bayern reichen nicht, um das Defizit aufzuholen. Im ersten Halbjahr 2023 schaffte Bayern fünf neue Windräder.

Wolfgang Maucksch, Herrieden

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