Ludwigshafen am Rhein:Streikende Busfahrer verstärken Druck im Tarifkonflikt

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Streikende Busfahrer stehen bei einer Kundgebung der Gewerkschaft Verdi in Mainz. (Foto: Peter Zschunke/dpa-Zentralbild/dpa)

Rund 1000 streikende Busfahrer haben mit einer Kundgebung in Mainz für einen neuen Manteltarifvertrag Druck gemacht. "Es kann nicht sein, dass ein Busfahrer 14...

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Mainz (dpa/lrs) - Rund 1000 streikende Busfahrer haben mit einer Kundgebung in Mainz für einen neuen Manteltarifvertrag Druck gemacht. „Es kann nicht sein, dass ein Busfahrer 14 Stunden auf dem Bock sitzt und kriegt nur 8 oder 9 Stunden bezahlt“, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi, Marko Bärschneider, am Freitag. Die 3500 Beschäftigten im ÖPNV müssten „den ganzen Tag buckeln, und abends können sie ihre Kinder nicht sehen, weil sie schon im Bett sind“, sagte Bärschneider. „Deswegen werden wir weiter streiken.“ Für die kommende Woche gebe es die Hoffnung auf ein Gespräch mit den Arbeitgebern.

Der Tarifkonflikt zwischen Verdi und dem privaten Verkehrsgewerbe führt seit Beginn der Woche zu Ausfällen und Verzögerungen bei Linien- und Schulbussen. Dabei geht es vor allem um die Forderung der Gewerkschaft nach einer künftigen Durchbezahlung der Dienste, also auch der Pausenzeiten während einer Arbeitsschicht. „Für die Zeit, wo der Bus irgendwo in der Walachei steht, gibt es keinen Cent“, kritisierte Bärschneider. Der Manteltarifvertrag wurde bereits 2019 gekündigt. Der Streit dauert somit schon zweieinhalb Jahre.

An dem Konflikt ist die Landesregierung indirekt beteiligt. Sie hat den Arbeitgebern eine finanzielle Unterstützung für ihre Leistungen im ÖPNV zugesagt. Bärschneider sagte, dass sich die neue Staatssekretärin im Mobilitätsministerium, Katrin Eder (Grüne), „sehr konstruktiv und schnell“ um einen Beitrag zur Lösung des Konflikts bemüht habe. Einzelne Arbeitgeber weigerten sich aber, genaue Zahlen zu den Kosten zu nennen, ohne die das Land den geplanten „RLP-Index“ nicht konkretisieren könne. Die Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz hat erklärt, dass sie vor einem Abschluss detaillierte Zusagen der öffentlichen Hand brauche.

Nach fünf Tagen Streik sei die Stimmung angespannt, sagte die Ludwigshafener Busfahrerin Krysztyna Lind der Deutschen Presse-Agentur. Immer wieder gebe es Aufforderungen des Arbeitgebers, zur Arbeit zurückzukehren. „Aber wir machen weiter, wir kämpfen für unser Recht.“

© dpa-infocom, dpa:210625-99-142904/2

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