Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Längere Wartezeiten bei Behörden, Beeinträchtigungen bei den Kindertagesstätten: Die Auswirkungen der Warnstreiks im Öffentlichen Dienst sind am Dienstag in Hessen vor allem in Frankfurt zu spüren. Dort sind dann die Beschäftigten der Stadtverwaltung zum Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind unter anderem städtische Kindertagesstätten, Ordnungsamt, Gesundheitsamt, Jobcenter, Grünflächenamt. Ebenfalls zum Warnstreik aufgerufen waren die Mitarbeiter des GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt, eine der weltweit wenigen Teilchenbeschleunigeranlagen für die Forschung. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi handelt es sich um den ersten Streik in der Geschichte des Forschungsinstituts.
Am Mittwoch ist bei der Stadtverwaltung Offenbach zum Warnstreik aufgerufen. Ebenfalls am Mittwoch soll es in sieben Krankenhäusern zu Warnstreiks kommen, sagte eine Verdi-Sprecherin am Montag. Die Gewerkschaft fordert für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen unter anderem eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent, beziehungsweise einen Mindestbetrag von 150 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Zumindest für Hessen war am Montagnachmittag noch nicht bekannt, ob am Dienstag - wie in anderen Bundesländern - Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr stattfinden. Die entsprechenden Verhandlungen liefen am Montag noch. Von den Warnstreiks in anderen Bundesländern dürften aber etwa in Wiesbaden Gemeinschaftslinien betroffen sein, die auch im benachbarten Mainz betrieben werden. Ähnliches gilt für den Regionalverkehr über Bundesländergrenzen hinweg.
Im Tarifkonflikt für bundesweit 87 000 Beschäftigte im Öffentlichen Nahverkehr fordert Verdi einheitliche Regelungen in Fragen wie Nachwuchsförderung, Entlastung sowie den Ausgleich von Überstunden und Zulagen für Schichtdienste. Darüber hinaus soll die Ungleichbehandlung in den Bundesländern beendet und bundesweit vereinheitlichte Bedingungen geschaffen werden.