Gewerkschaften - Potsdam:Hoßbach neuer Chef im DGB Bezirk Berlin-Brandenburg

Potsdam (dpa/bb) - Der 54 Jahre alte Diplom-Volkswirt Christian Hoßbach ist neuer Bezirkschef des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) in Berlin-Brandenburg. Er wurde am Samstag auf einer Bezirkskonferenz im ersten Wahlgang mit 80,7 Prozent der Stimmen gewählt, wie Sprecherin Annika Klose mitteilte. Hoßbach war bereits Vize-Chef des DGB-Bezirks. Er folgt auf Doro Zinke (63), die aus Altersgründen nicht mehr antrat.

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Potsdam (dpa/bb) - Der 54 Jahre alte Diplom-Volkswirt Christian Hoßbach ist neuer Bezirkschef des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) in Berlin-Brandenburg. Er wurde am Samstag auf einer Bezirkskonferenz im ersten Wahlgang mit 80,7 Prozent der Stimmen gewählt, wie Sprecherin Annika Klose mitteilte. Hoßbach war bereits Vize-Chef des DGB-Bezirks. Er folgt auf Doro Zinke (63), die aus Altersgründen nicht mehr antrat.

In seiner Antrittsrede forderte Hoßbach von den Landesregierungen in beiden Bundesländern ein Eintreten für gute Arbeit. "Die wirtschaftliche Entwicklung in Berlin und Brandenburg ist deutlich verbessert, aber die Einkommen liegen immer noch unter dem Bundesdurchschnitt", sagte Hoßbach. Dies müsse sich ändern - durch gute Tarifabschlüsse, bessere Tarifbindung und auch durch eine entschlossene Politik. "Die Landesregierungen müssen eine übergreifende und für alle Ressorts verbindliche Strategie für eine Stärkung von Arbeit und Einkommen entwickeln."

Die Bezirkskonferenz mit Vertretern aus acht DGB-Gewerkschaften findet alle vier Jahre statt. Der DGB vertritt in der Region nach eigenen Angaben rund 356 000 Gewerkschaftsmitglieder.

Hoßbach wurde 1963 in Berlin geboren und ist seit 1985 Mitglied in DGB-Gewerkschaften. 1990 war er Sprecher des Magistrats von Ost-Berlin, dann wechselte er zur Treuhandanstalt. 1997 bis 2010 arbeitete er für den IG-Metall-Vorstand und war nunmehr seit 2010 Vize-Chef im DGB-Bezirk.

Auf der Versammlung ermunterte Brandenburgs Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) die Gewerkschaften zu einer klaren Haltung gegen Rechtsextremismus. Derzeit versuchten rechtspopulistische und rechtsextreme Bewegungen, in Betriebsräte zu dringen. "Wir lassen nicht zu, dass Gewerkschaften diffamiert oder unterwandert werden", sagte Woidke.

"Der DGB kämpft seit seiner Gründung entschieden gegen rechtes, nationalistisches und menschenverachtendes Gedankengut", sagte Woidke laut Mitteilung der Staatskanzlei weiter. "Dass die Gewerkschaften 85 Jahre nach der Zerschlagung der Arbeiterbewegung durch die Nationalsozialisten heute wieder hetzerischen Angriffen ausgesetzt sind, ist unerträglich."

Der Bezirksleiter der IG Metall für Berlin-Brandenburg-Sachsen, Olivier Höbel, wünschte Hoßbach zum Start eine glückliche Hand für die neue Aufgabe. "Mit Christian Hoßbach haben wir für Berlin und Brandenburg einen sehr erfahrenen und guten neuen Vorsitzenden", erklärte er in einer Mitteilung. "Wir freuen uns, dass ihm die Themen Tarifbindung und die Veränderungen durch die Digitalisierung besonders am Herzen liegen."

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