München:DGB beklagt gesunkene Jobchancen von Langzeitarbeitslosen

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Nürnberg/München (dpa/lby) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die seiner Ansicht nach gesunkenen Jobchancen von Langzeitarbeitslosen in Bayern beklagt. So hätten zwischen März 2017 und dem Februar 2018 deutlich weniger Langzeitarbeitslose im Freistaat eine Stelle gefunden, kritisierte der bayerische DGB-Vorsitzende Matthias Jena am Freitag in einer Mitteilung.

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Nürnberg/München (dpa/lby) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die seiner Ansicht nach gesunkenen Jobchancen von Langzeitarbeitslosen in Bayern beklagt. So hätten zwischen März 2017 und dem Februar 2018 deutlich weniger Langzeitarbeitslose im Freistaat eine Stelle gefunden, kritisierte der bayerische DGB-Vorsitzende Matthias Jena am Freitag in einer Mitteilung.

Die Zahl der in einen regulären Job gewechselten Betroffenen sei binnen Jahresfrist um 1078 oder 7,9 Prozent auf 12 547 gesunken, berichtete Jena unter Berufung auf eine aktuelle Bundesagentur-Statistik. Insgesamt gab es zuletzt im Februar in Bayern 51 351 Männer und Frauen, die länger als ein Jahr arbeitslos waren.

Der DGB-Einschätzung widersprach Bayerns Arbeitsministerin Emilia Müller (CSU): „Es stimmt schlichtweg nicht, dass Langzeitarbeitslose in Bayern schlechtere Chancen haben. Im Gegenteil: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist in Bayern im Vergleich zum Februar des Vorjahres überdurchschnittlich um 12,1 Prozent gesunken“, teilte sie mit. Von der „hervorragenden Arbeitsmarktsituation“ in Bayern profitierten gerade auch viele Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos seien. „Fakt ist auch, dass wir die Zahl der Langzeitarbeitslosen innerhalb der letzten zehn Jahre um mehr als 45 Prozent reduzieren konnten“, betonte Müller.

Auch die bayerische Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) bewertete die Situation anders als der DBG. Die absoluten Zahlen seien zwar richtig, sagte eine Behördensprecherin. Berücksichtige man aber, dass im selben Zeitraum auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen gesunken sei, habe sich an der Lage dieser Erwerbslosengruppe nichts verändert.

Die sogenannte Abgangsrate, der Anteil der in einen regulären Job wechselnden Langzeitarbeitslosen an der Gesamtzahl der Langzeitjobsucher, habe im Februar unverändert bei 1,9 Prozent gelegen. Relativ betrachtet hätten sich damit seit März 2017 die Jobchancen von Menschen mit längerer Arbeitslosigkeit also nicht verändert, machte die Sprecherin der BA-Regionaldirektion deutlich.

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