Mannheim:Reform des Berufsbildungsgesetzes: Entwurf in der Kritik

Mannheim (dpa/lsw) - Die IG-Metall-Vizevorsitzende Christiane Benner hat den Entwurf zur geplanten Reform des Berufsbildungsgesetzes als "Armutszeugnis" kritisiert. "Die Vorschläge aus dem Bildungsministerium gehen an den Herausforderungen, vor denen wir stehen, komplett vorbei", sagte Benner am Freitag in Mannheim.

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Mannheim (dpa/lsw) - Die IG-Metall-Vizevorsitzende Christiane Benner hat den Entwurf zur geplanten Reform des Berufsbildungsgesetzes als „Armutszeugnis“ kritisiert. „Die Vorschläge aus dem Bildungsministerium gehen an den Herausforderungen, vor denen wir stehen, komplett vorbei“, sagte Benner am Freitag in Mannheim.

„Dual Studierende sind nicht ins Gesetz aufgenommen worden, die Mindestausbildungsvergütung ist lächerlich, Lehrmittelfreiheit gibt es nicht, und die Ausbildung soll nicht besser werden, sondern leichter verkürzt werden können: Das ist alles komplett widersinnig.“

Als richtige Antwort auf die Herausforderungen bezeichnete Benner unter anderem eine systematische Weiterbildung. „Das kann ich Ihnen an meinem persönlichen Beispiel darstellen. Ich selbst habe als Fremdsprachenkorrespondentin technische Spezifikationen übersetzt. Heute würde ich wohl durch ein Übersetzungsprogramm ersetzt. Ich bräuchte dringend eine Perspektive“, betonte die Vizevorsitzende.

Das Beispiel zeige, dass nicht alle Rationalisierungseffekte verhindern werden könnten. „Wo sie unvermeidbar sind, müssen wir Beschäftigte vorausschauend auf Arbeitsplätze qualifizieren, die künftig gefragt sind“, betonte Benner in Mannheim.

In der nordbadischen Stadt trafen sich rund 1300 Teilnehmer zu einer sogenannten Personengruppenkonferenz. Die Veranstaltung dient der Vorbereitung des Gewerkschaftstages der IG Metall im Herbst in Nürnberg und findet alle vier Jahre statt.

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