Düsseldorf:Mai-Kundgebungen: Europawahl und Tarifbindung im Mittelpunkt

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Im Jahr der Europawahl fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zum Tag der Arbeit, die Tarifbindung in Europa zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern. "Europa. Jetzt aber richtig!" lautet das bundesweite Motto der Kundgebungen am 1. Mai.

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Im Jahr der Europawahl fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zum Tag der Arbeit, die Tarifbindung in Europa zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern. „Europa. Jetzt aber richtig!“ lautet das bundesweite Motto der Kundgebungen am 1. Mai.

Der DGB plane 72 Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen, sagte die Vorsitzende des DGB NRW, Anja Weber, am Donnerstag. „Es wäre für unsere Wirtschaft und damit für hunderttausende Arbeitsplätze eine Katastrophe, wenn mehr Länder Großbritannien folgen und die EU verlassen würden.“ Am 26. Mai wird ein neues Europaparlament gewählt.

Bei vielen Kundgebungen werden prominente Redner erwartet, darunter SPD-Chefin Andrea Nahles in Recklinghausen, ihr Amtsvorgänger Martin Schulz in Bottrop, die Vorsitzende der Linken-Bundestagsfraktion, Sahra Wagenknecht, in Moers und der Europa-Parlamentarier der Grünen, Sven Giegold, in Solingen. Bei der zentralen NRW-Veranstaltung in Bielefeld soll Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sprechen.

Weber kritisierte die Landesregierung für ihren Vorstoß im Bundesrat, das Arbeitszeitgesetz zu flexibilisieren. „Was wir brauchen ist weniger Stress und eine bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben“, sagte sie.

Die CDU/FDP-Koalition hatte die Bundesregierung aufgefordert, Spielräume einer EU-Richtlinie zu nutzen, damit in Deutschland flexibler gearbeitet werden könne. Den Tarifpartnern sollte es demnach ermöglicht werden, statt der bisherigen täglichen eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu vereinbaren und die vorgeschriebene Ruhezeit von elf Stunden zu verkürzen. Im vergangenen Monat hatte der Bundesrat die Initiative abgelehnt.

Der DGB fordert außerdem einen Kurswechseln beim Thema Wohnen. Mieterschutz müsse wirksamer werden und deutlich mehr in eine landeseigene Wohnungsbaugenossenschaft investiert werden, sagte Weber.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund ist der Dachverband von acht Gewerkschaften. Dazu gehören unter anderem die Gewerkschaft Verdi und die IG Metall. In NRW hat der DGB nach eigenen Angaben rund 1,4 Millionen Mitglieder. Er vertritt seine Mitgliedsgewerkschaften gegenüber politischen Parteien und Verbänden.

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