Nürnberg:Arbeitslosigkeit sinkt: Konjunkturschwäche noch folgenlos

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In Sachsen-Anhalt ist die Arbeitslosigkeit trotz nachlassender Konjunktur gesunken. Rund 75 800 Menschen waren im September arbeitslos gemeldet. Das waren etwa...

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Halle/Nürnberg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt ist die Arbeitslosigkeit trotz nachlassender Konjunktur gesunken. Rund 75 800 Menschen waren im September arbeitslos gemeldet. Das waren etwa 4200 Erwerbslose weniger als im August und 6300 weniger als vor einem Jahr. Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Montag in Halle mitteilte, sank die Arbeitslosenquote von 7,1 Prozent im August auf 6,7 Prozent im September. Vor einem Jahr lag sie bei 7,2 Prozent.

„Nach der Sommerflaute spüren wir wieder die saisontypische Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt“, sagte der Chef der Regionaldirektion, Kay Senius. So stellten Arbeitgeber nach der Ferienzeit mehr Mitarbeiter ein. Junge Leute starteten in die Ausbildung oder danach in den Job. Gesucht werden den Angaben nach vor allem Beschäftigte in Produktions-und Fertigungsberufen, in der Logistik- sowie der Verkehrsbranche, im Gesundheits- und Sozialbereich.

Rund 4400 neue Stellen wurden im September bei den Arbeitsagenturen im Land gemeldet. Das waren 200 mehr als im August und etwa genauso viele wie im Vorjahresmonat. Etwa 45 Prozent der neuen Stellen galt es sofort zu besetzten, 85 Prozent als unbefristet, knapp jede vierte Stelle (28 Prozent) in Zeitarbeit.

Mit Blick auf die derzeit nachlassende Konjunktur sagte Senius, dies schlage wegen der vergleichsweise geringen weltwirtschaftlichen Verflechtungen der heimischen Wirtschaft in Sachsen-Anhalt nicht so zu Buche. Das Land hat überwiegend mittelständische und kleine Firmen. Sie gelten als weniger vom Auslandsgeschäft abhängig als große Unternehmen. Führende deutsche Volkswirte sehen wegen der enormen Risiken - etwa ein ungeregelter Brexit oder die US-Handelspolitik - und wegen der Exportlastigkeit der deutschen Industrie wenig Grund für Optimismus.

Den Angaben nach trägt die Demografie weiterhin zum Abbau der Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt bei. Allerdings sei auch die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten von 797 600 im Vergleich zum Vorjahr (Stand Juli) um 1100 gesunken. Hintergrund ist die Bevölkerungsentwicklung, wonach in Sachsen-Anhalt mehr Menschen in den Ruhestand gehen als es junge Menschen gibt.

Saisonbedingt ist auch bundesweit die Arbeitslosigkeit gesunken, auf 2,234 Millionen Erwerbslose im September. Das ist der niedrigste September-Stand seit der Wiedervereinigung, wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum August um 0,2 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent (September 2018: 5,0 Prozent).

Vor einem Jahr fiel die Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland allerdings noch wesentlich deutlicher aus. Die niedrigste Arbeitslosigkeit hatten im September Bayern mit 2,8 Prozent, die bundesweit höchste Bremen mit 10,0 Prozent.

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